Samstag 19.05.07, 09:00 Uhr
Heute am Samstag im Filmfestival »ueber arbeiten«:

Abschalten! – Apaga y vámonos


abschalten.jpgAm heutigen Samstagabend wird das Filmfestival „ueber Arbeiten“ im Metropolis um 18.00 Uhr mit einem Film über das weltweit drittgrößten Staudammprojekts, des Ralco in Chile, fortgesetzt. Der Film zeichnet nach, wie IWF und Weltbank die indigene Kultur der Mapuche-Pehuenche in diesem Bereich ausgelöscht haben. Der Film erinnert an die Geschichte der Mapuche: Weder Inkas noch die jahrhundertelange Besatzung durch spanische Kolonialherren hatten sie zuvor von ihrem angestammten Land vertreiben können. Jetzt liegt es unter der Wasseroberfläche des Bíobío-Flusses begraben. 1997 erwarb der spanische Wasserkonzern ENDESA den gesamten Strom vom chilenischen Staat. Durch Intrigen und staatliche Komplizenschaft gelang es, die einstigen AnwohnerInnen auszubooten. Der damalige Staatspräsident Eduardo Frei war mit einer Firma persönlich an ENDESA beteiligt und sorgte für die Kriminalisierung und Inhaftierung von Mapuche-AnführerInnen. Die Proteste blieben erfolglos. 2003 verließen die letzten Familien ihr Land, wurden umgesiedelt und müssen heute für den Strom, der aus der Überflutung ihres Besitzes gewonnen wird, bezahlen.
Salvador Millaleo wird den Film mit aktuellen Informationen ergänzen und steht für Fragen und Diskussionsbeiträge zur Verfügung. Er ist Mapuche aus Chile und hat die Kämpfe um das Projekt intensiv verfolgt.