In der Debatte um die Befreiung von Studiengebühren wird der Druck auf den Fachschaftsrat der Theaterwissenschaft von der Universitätsverwaltung massiv erhöht
Die Universitätsverwaltung der RUB weigert sich, die gewählten Vertretern der Fachschaft der Theaterwissenschaft von den Studiengebühren zu befreien. Sie wirft dem Fachschaftsrat der Theaterwissenschaft aufgrund seiner großen Anzahl an Mitgliedern, die nach §6 (4)2 der „Studienbeitragssatzung“ Anrecht auf Befreiung von der Gebührenpflicht hätten, Betrug vor. Der Fachschaftsrat der Theaterwissenschaft hat dagegen im Januar eine nach der Satzung der Verfassten Studierendenschaft rechtskräftige Satzung verabschiedet und bereits im Februar in der Universitätsverwaltung diese Satzung, sowie Protokolle der Vollversammlungen und die vollständige Auflistung aller gewählten Fachschaftsratsmitglieder eingereicht. Die zuständigen Stellen waren also von Anfang an über die Zahl der Mitglieder des Fachschaftsrates informiert und haben ab dem 16. März alle von Theaterwissenschaftlern gestellten Anträge auf Befreiung von der Betragspflicht bewilligt. Am 30. März wurden nun aber kommentarlos die bewilligten Anträge wieder aus dem elektronisch verwalteten System gelöscht. Zudem existiert seit diesem Datum für Mitglieder des Fachschaftsrates der Theaterwissenschaft auch die Möglichkeit überhaupt nicht mehr, einen Antrag auf Befreiung von der Beitragspflicht zu stellen.
Bis dato haben sich Universitätsverwaltung und Rektorat gegenüber dem Fachschaftsrat nicht geäußert und sehen bis heute davon ab, den Fachschaftsrat auf offiziellem Wege über die Vorgänge und die erhobenen Vorwürfe zu informieren. Alle Versuche von Seiten des Fachschaftsrates, in einen Dialog mit der Universitätsverwaltung einzutreten, um eine Lösung für die momentan unhaltbare Situation zu finden, werden ignoriert. Terminanfragen werden schlicht nicht beantwortet und Verwaltungs- und Rektoratsmitglieder lassen sich am Telefon verleugnen.
Statt dessen wurde der Druck auf den Fachschaftsrat nun von anderer Seite noch erhöht: Von der Dekanatsebene der Philologie wurde die Drohung ausgesprochen, dem Institut für Theaterwissenschaft die Zuweisung von Geldern, die zur Deckung des Grundhaushaltes notwendig sind und die unabhängig von den Studiengebühren gezahlt werden, zu verweigern. Damit stehen die Vertreter der Fachschaft der Theaterwissenschaft nun vor dem Dilemma, womöglich die Zahlungsunfähigkeit ihres Instituts verantworten zu müssen, wenn sie sich für ihre Rechte einsetzen. Diese Drohung der Universitätsverwaltung ist vor allem insofern unverständlich, als der Fachschaftsrat ein vom Institut sowohl rechtlich als auch finanziell unabhängiges Organ darstellt.
Die aus Sicht der Studierenden äußerst fragwürdigen Vorgänge führen mittlerweile zu immer absurderen Auswüchsen: So wurde einem Studierenden der Theaterwissenschaft im Studierendensekretariat der VRR-Ticketaufdruck auf seinem Studierendenausweis wieder entfernt, obwohl der betreffende Studierende den Sozialbeitrag, in dem die Zahlung für das Semesterticket enthalten ist, bereits überwiesen hat.
Donnerstag 05.04.07, 18:00 Uhr
Eskalation in der Auseinandersetzung um die Befreiung von Studiengebühren