Donnerstag 01.03.07, 16:19 Uhr
Grüne Bezirksvertreter protestieren gegen Konzerthauspläne:

Die Alternative: Konzerthaus-Millionen für die Sanierung öffentlicher Gebäude nutzen


Zu der heutigen Entscheidung des Rates, den Bau eines Konzerthauses für die Bochumer SymphonikerInnen mit 15 Millionen Euro zu fördern, erklären Karsten Finke, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Mitte und Christian Michalak, zweiter stellvertretender Bezirksvorsteher: „Ein wenig wundern wir uns schon. Uns wird immer wieder gesagt, es sei kein Geld für unabweisbar wichtige Investitionen vorhanden und dass der Haushaltsausgleich gefährdet sei, wenn wir mehr Mittel forderten. Doch offenbar hat die Stadt jetzt im Faber-Lotto der wundersamen Geldvermehrung gewonnen. Herr Faber spendet fünf Millionen Euro und plötzlich finden sich zusätzliche 15 Millionen im Stadtsäckel. Wenn unerwarteterweise doch mehr Spielraum im Haushalt ist und bis zu 30 Millionen Euro in unserem Bezirk investiert werden sollen, muss das Geld für die vielen Maßnahmen verwendet werden, die unzweifelhaft dringender sind als ein Konzerthaus. Statt ein weiteres großes Gebäude mit jährlichen Folgekosten im Millionenbereich zu errichten, sollten wir die öffentlichen Gebäude renovieren, die bereits existieren, zum Beispiel unsere Schulen. Etwa 53 Millionen Euro fehlen uns, um große und kleine Schäden daran zu beheben. Gleichzeitig beträgt unser Etat nur etwas mehr als 900.000 Euro pro Jahr. Mit so wenig Geld ist es utopisch, den Sanierungsstau abzubauen. Also lassen wir Gebäude, die wir einst für viel Geld gebaut haben, verfallen. Mit 15 bis 30 Millionen Euro zusätzlich wären wir da einen großen Schritt weiter“.