Freitag 09.02.07, 16:30 Uhr

Die Gesundheitsreformen wirken – schlimmer als befürchtet


Über Risiken und Nebenwirkungen der aktuellen und der vergangenen „Gesundheitsreformen“ informiert am kommenden Dienstag, 13.2., 19.30 Uhr Tobias Michel im Bahnhof Langendreer. In der Einladung heißt es: »Schon die letzte Gesundheitsreform wirkte. Ausgerechnet Patienten mit schlechtem Gesundheitszustand gehen seit Einführung der Praxisgebühr seltener zum Arzt. Suchten sie 2003 noch durchschnittlich 23 mal ihren Arzt auf, verzichteten sie 2005 auf fast ein Drittel dieser Besuche (16). Die Zahl der Rezepte und der verordneten Arzneimittel sank um etwa ein Viertel. Auch die aktuelle Gesundheitsreform zur Einführung eines Fondmodells löst keines der Probleme der Gesetzlichen Krankenversicherung, sondern wälzt sie weiter auf die Versicherten und Patientinnen und Patienten ab. Es zeigt sich: „Gesundheitsreformen“ sind kurzatmige Versuche, mehr oder weniger ausgeklügelt die Spielregeln anzupassen, um die Allianzen und Verteilungskämpfe der Pharmaindustrie, Krankenkassenverwalter, Privatpraxen, Apotheker und Chefärzte zu befrieden. Tatsächliche Prävention, also die Vermeidung von Krankheiten, ist nicht beabsichtigt. Denn ihre sozialen Ursachen, unsere Arbeits- und Lebensbedingungen, passen nicht ins Bonus-Malus-Heftchen. Tobias Michel, Mitarbeitervertreter im Alfried Krupp Krankenhaus, stellvertretender Vorsitzender der ver.di- Fachgruppe Krankenhäuser NRW, schreibt regelmäßig für die SoZ.«