Dienstag 26.12.06, 15:45 Uhr

Freie Uni sagt Danke für „Weihnachtssolidarität“


Die von der Räumung bedrohte Freie Universität Bochum (FUB) bedankt sich „für die riesige Solidarität“, die die Aktiven über die Weihnachtsfeiertage erfahren haben. „Wir sind mit Plätzchen, Schokolade und Weihnachtsessen von solidarischen Menschen aus der Stadt fast überschüttet worden“, sagt Katharina Teiting von der Freien Uni.
In vielen gesellschaftlichen Bereichen nimmt die Unterstützung für die Freie Universität weiter zu. Der Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel hat sich mit einem offenen Brief an den Rektor der Ruhr-Uni gewandt. In dem Schreiben stellt er fest, dass er und seine „Betriebsrats- und Gewerkschaftskollegen von Opel ohne Einschränkung die Forderung der Studierenden nach Abschaffung der Studiengebühren sowie in ihrem Bemühen, die Freie Uni Bochum aufrechtzuerhalten“ ohne Einschränkung unterstützten. Weiter bittet Einenkel den RUB-Rektor, „alles zu tun, damit es zu einer Verhandlungslösung kommt und ein Polizeieinsatz vermieden wird. Die politische Verantwortung des Polizeieinsatzes würde bei Ihnen liegen, da Sie mit Ihrer Strafanzeige wegen angeblichen Hausfriedensbruchs die Voraussetzungen dafür geschaffen haben. Eine gewaltsame Lösung würde unermesslichen Schaden für das Ansehen der Ruhr-Uni sowie aller Beteiligten nach sich ziehen.“ Außerdem bietet Einenkel sich als Vermittler in dem Konflikt zwischen Rektorat und Freier Uni an. Neben Einenkel haben sich auch der AKAFÖ-Verwaltungsratsvorsitzende René Voss und der RUB-Personalratsvorsitzende Werner Schwarz als Moderatoren für weitere Verhandlungen zwischen Freier Universität und dem Rektorat der Ruhr-Uni angeboten. „Wir sind zu solchen Gesprächen bereit, vom Rektorat der Ruhr-Uni liegt noch keine Stellungnahme auf die vielen Angebote vor“, sagt Katharina Teiting von der Freien Uni. Am 21. Dezember hatte das RUB-Rektorat die Verhandlungen einseitig abgebrochen und mit einer polizeilichen Räumung des von der Freien Uni genutzten Gebäudes Querforum West gedroht.
Trotz der Bedrohungssituation gehen die Planungen für Veranstaltungen in der Freien Uni weiter. „Auch zwischen den Jahren herrscht reges Leben in der Freien Uni“, sagt Katharina Teiting. „Momentan planen wir unsere FUB-Silvesterfeier, zu der alle herzlich eingeladen sind. Wir werden mit Schwung ins neue Jahr starten, aber unser Geld eher in die Unterstützung der Freien Uni und in andere sinnvolle Projekte stecken als in Silvesterböller und Raketen. Dazu rufen wir auch alle auf, die mit uns an der Freien Uni Silvester feiern wollen.“