Archiv für den Tag: 16. November 2006


Donnerstag 16.11.06, 19:04 Uhr
AStA startet Umfrage zum Boykott der Studiengebühren

Bist Du bereit, die Studiengebühren zu zahlen?

Der AStA der Ruhr-Uni schreibt auf seiner Webseite: »Allen Protesten zum Trotz hat auch der Senat der Ruhr-Universität beschlossen, ab dem Sommersemester 2007, 500 Euro Studiengebühren pro Semester zu erheben. Neben dem juristischen Klageweg gegen Studiengebühren gibt es die Möglichkeit, sich an einem breit angelegten Boykott der Studiengebühren zu beteiligen. Was würde wohl passieren, wenn mehrere Tausend Studierende die Zahlung der Gebühren verweigert? Wie soll der Boykott funktionieren? Das Prinzip ist simpel. Statt die 500 Euro an die Uni zu überweisen, überweist ihr sie auf ein Treuhandkonto, das bei entsprechender Resonanz für die Ruhr-Universität eingerichtet wird. Sollten sich zu wenig Leute (mindestens 20 Prozent der Bochumer Studierenden) daran beteiligen, wird das Geld innerhalb der von der Ruhr-Uni festgelegten Frist weiter an die Uni überwiesen. Beteiligen sich genug Studierende am Boykott, bleibt das Geld auf dem Treuhandkonto und wird nicht an die Universität überwiesen. Grundsätzlich hat die Universitätsverwaltung in diesem Fall die Möglichkeit, alle Studierenden, die das Geld nicht an die Hochschule gezahlt haben, zu exmatrikulieren. Damit schadet die Ruhr-Universität Bochum sich jedoch selbst. Nach wie vor erhalten die Universitäten eine große Summe Gelder vom Land, das an die Studierendenzahlen gebunden ist. Mit anderen Worten: Sollte die Ruhr-Uni 20 Prozent ihrer Studierenden exmatrikulieren, erhält sie auch entsprechend weniger an Landesmitteln. Nach dieser Argumentation kann es sich keine Universität erlauben, 20 Prozent ihrer Studierenden zu exmatrikulieren.« Zur Umfrage.


Donnerstag 16.11.06, 15:49 Uhr
Freitag, 17. November, 11.00 Uhr, „Die Schatzinsel“, Wichernstraße 10

Bundesvorsitzender der Gewerkschaft NGG geht in den Kindergarten

Franz-Josef Möllenberg, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft NGG, liest am morgigen Freitag in der Bochumer Kindertagesstätte „Die Schatzinsel“, vor. Das ganze findet im Rahmen einer bundesweiten Aktion statt. Ziel ist es, Lesen und Vorlesen stärker zu etablieren. Denn: „Die Lust am Lesen entsteht beim Zuhören. Kinder brauchen Märchen und Geschichten – und Menschen, die sie ihnen vorlesen und erzählen. Das Schwarze sind die Buchstaben, und die Buchstaben sind die ganze Welt“, so das Leitmotiv des Vorlesetages.
Die NGG unterstützt die Aktion. Das Vorlesen gehört schließlich zur Tradition der ältesten deutschen Gewerkschaft. In der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Zigarrenarbeiter ihren Kollegen während der Arbeit aus Zeitungen, Romanen und politischen Schriften vorzulesen. Einen Teil ihres Lohnes gaben die Zigarrenarbeiter an den Vorlesenden ab. So begann die organisierte Gewerkschaftsbewegung. So entstand die Gewerkschaft NGG. Diese Tradition existiert noch heute auf Cuba. Wer dort als TouristIn den ZigarrendreherInnen bei der Arbeit zuschaut, kann gleichzeitig Lesungen der Weltliteratur folgen.


Donnerstag 16.11.06, 08:30 Uhr
Ab heute täglich um 17.45 Uhr im Kino Endstation:

The Take – Die Übernahme

the-take.gif Eine Woche lang zeigt das Kino endstation als Erstaufführung den Film von Naomi Klein „The Take – Die Übernahme“. Er erzählt die Geschichte einer Industriearbeitergruppe in Buenos Aires. Von Verzweiflung und Armut zermürbt beschließen Arbeiter eines Tages ihren in einem Vorort der Hauptstadt gelegenen ehemaligen Arbeitsplatz, die „Forja“-Fabrik für Autoteile, zu besetzen, zu übernehmen, und die Fabrik nicht mehr zu verlassen, bis die Produktion wieder läuft. Die Filmbeschreibung.


Donnerstag 16.11.06, 08:00 Uhr
Donnerstag, 16. November, 18.00 Uhr, Freie Uni Bochum:

Kritik der Psychologie – Das moderne Opium des Volkes

Die Freie Uni kündigte die heutige Veranstaltung in ihrem Programm an: »Albert Krölls untersucht die Welt psychologischer Theorien darauf hin, welche Beiträge sie zur Anpassung des bürgerlichen Konkurrenzsubjektes an seine gesellschaftliche Heimat erbringen, worin ihr legitimatorischer Gehalt besteht und auf welchen systematischen Fehlern der Theoriebildung diese gesellschaftliche Nützlichkeit gründe.
Mit Hilfe der psychologischen Weltanschauung bewerkstelligt der moderne Mensch die Selbstmanipulation des schwierigen Willens zum Glück in einer Gesellschaft, die für die große Mehrheit die wenig lohnende Lebensperspektive der abhängigen Arbeit vorsieht. Die Kunst der Glücksfindung besteht darin, seine Erwartungen an die Welt an deren harte Realitäten anzupassen, ihre Anforderungen als Bewährungsprobe zu betrachten und in der Erfüllung der gesellschaftlichen Pflichten seine Selbstverwirklichung zu suchen. Wer von der Gesellschaft den Wert der eigenen Person bestätigt erhalten will, ist vom grundsätzlichen Verständnis für die Zumutungen erfüllt, die der demokratische Kapitalismus ihm auferlegt. Die Wissenschaft der Psychologie liefert für dieses selbstbewusste Unterwerfungsbedürfnis die passende Theorie. mehr…