Dienstag 31.10.06, 00:06 Uhr
Am Samstag starb Peter Gingold

Peter Gingold: „Der 8. Mai 1945 war für die ganze Welt ein Tag zum Jubeln – nur die Deutschen haben spät oder gar nicht gemerkt, dass es ein Tag der Befreiung war.“


peter-gingold.jpgbo-alternativ vom 27.3.2005: »Peter Gingold (Foto), 89 Jahre alt, radelte heute die Ostermarsch-Etappe von Essen nach Bochum mit. Angekommen zur Schlussveranstaltung im Bahnhof Langendreer wirkte er alles andere als erschöpft. Normaler Weise kämpfen RednerInnen bei diesem traditionellen Abschluss des Ostermarschsonntags gegen den Lärmpegel von kaltem Buffet, Kaffeetassen und Gemurmel an. Als Peter Gingold von seinen Erfahrungen im KZ, im Widerstand in Italien und Frankreich erzählte, war es so still, wie noch nie auf einer Ostermarschveranstaltung im Bahnhof Langendreer. JedeR spürte, was es heisst, wenn Peter Gingold den 8. Mai als den unvergesslichen Tag in seinem Leben bezeichnet. Er erinnerte an den damalige Schwur: Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg. „Ich war angesichts des Ausmaßes der Zahl der Toten und der sichtbaren Zerstörung so naiv, zu glauben, dass der Schwur von allen ernstgemeint war.“ Er erinnerte dann daran wie rasch die Remilitarisierung lief, wo überall in der Welt deutsche Soldaten heute wieder „für Ordnung sorgen.“ Und: „Nazis marschieren heute wieder durch die Straßen.“«

Heute schreibt die Redaktion: „Wir werden Dich nicht vergessen!“