Mittwoch 18.10.06, 23:00 Uhr
IG BAU: Last Call für Heißen Herbst

Gegen Ungerechtigkeit auf die Straße


Die IG BAU schreibt: »Auf die Straße gegen die „neue Armut“: Die IG BAU Bochum-Dortmund fordert alle Bürger in Bochum auf, am kommenden Samstag in Dortmund Flagge zu zeigen gegen ungerechte Reformen. Nicht nur die Debatte über die „neue Armut“ habe gezeigt, dass das Ende der Fahnenstange erreicht sei, so Carsten Kuttnik, Bezirksgeschäftsführer der IG BAU. „Wenn wir der Politik jetzt nicht auf die Finger klopfen, finden wir uns in einem Unsozialstaat wieder“, so der IG BAUler. Kuttnik lud alle Bochumer ein, die Gewerkschafter am Samstag auf die DGB-Demonstration unter dem Motto „Das geht besser – aber nicht von allein“ zu begleiten.
Kuttnik warnte davor, sozial benachteiligte Menschen in Bochum in die Schublade „Unterschicht“ zu stecken. Dies sei nicht nur im höchsten Maße diskriminierend. „Man macht es sich auch zu einfach. Erst stößt man die Menschen mit Ein-Euro-Jobs und Dumpinglöhnen in die Armut, dann wundert man sich, dass sie das Vertrauen in diese Gesellschaft verlieren“, so Kuttnik. Es sei schon zynisch, von einem 16-Jährigen Engagement zu fordern und gleichzeitig eine Lücke von 50.000 Ausbildungsplätzen zuzulassen. „Wenn man diesem Jugendlichen dann noch etwas von Rente mit 67 erzählt, zeugt das vom Realitätsverlust vieler Politiker“, so Kuttnik. Ob geplante Gesundheitsreform, die Reform der Unternehmenssteuer oder eine mögliche Verschärfung der Hartz-IV-Regelungen – „das alles zielt in eine Richtung, die Schere zwischen Arm und Reich klappt auseinander. Belastungen werden auf dem Rücken der Arbeitnehmer abgeladen. Es ist an der Zeit, sich dagegen zu wehren“, so Kuttnik.
Die Demonstration in Dortmund startet am kommenden Samstag um 11 Uhr in der Ardeystraße und in der Grünstraße. Sie führt zum Friedensplatz vor dem Dortmunder Rathaus, wo um 13 Uhr die Hauptkundgebung beginnt. Die IG BAU Bochum-Dortmund stellt Busse bereit. Interessierte können sich unter der 0231-123027 für die Fahrt anmelden. Die Gewerkschaften erwarten bei Demonstrationen in Dortmund, Berlin, München, Stuttgart und Frankfurt deutlich über hunderttausend Teilnehmer.«