Pressemitteilung des DGB Ruhr Mark
Mittwoch 16.08.06, 18:08 Uhr

Neue Ausbildungsplätze für junge Migranten!


Die Bundesagentur für Arbeit hat am Dienstag in Nürnberg ein neues Ausbildungsplatzprogramm speziell für jugendliche Migranten verkündet. DGB-Vorsitzende Michael Hermund begrüßt, dass die Bundesagentur damit einen Vorschlag des DGB aufgegriffen hat. Hermund hatte im Juli gefordert, insbesondere für „Altbewerber“, die schon in den Vorjahren keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, 200 außerbetriebliche Ausbildungsangebote in Bochum bereit zu stellen. Der DGB sieht das Sofortprogramm als ersten Schritt zu einer Lösung der Ausbildungsplatzkrise, dem weitere betriebliche und außerbetriebliche Maßnahmen auch für andere Personengruppen folgen müssen.Die Verteilung der insgesamt 7.500 neuen Plätze, davon 5.000 noch in diesem Jahr, auf die Regionen steht noch nicht endgültig fest. Sie wird sich nach der relativen Betroffenheit von ausbildungssuchenden Jugendlichen in den Regionen richten. „Bochumer Jugendliche sollten weiterhin bei der Arbeitsagentur gemeldet bleiben und ihren Ausbildungswunsch aufrecht erhalten,“ rät Hermund.

Im Juli waren 17,3% der ausländischen Jugendlichen unter 25 Jahren arbeitslos, im Vergleich zu 11,3% der Jugendlichen insgesamt.
Noch ungünstiger, aber nicht statistisch erhoben, ist die Situation für Jugendliche mit Migrationshintergrund bei der Ausbildungsplatzsuche.

Die vollwertige Ausbildung erfolgt im sog. Kooperativen Modell, bei dem die praktischen Ausbildungsteile in Betrieben und die fachtheoretische Ergänzung sowie eine ausbildungsbegleitende Unterstützung durch qualifizierte Bildungsträger erfolgen.

DGB-Chef Hermund: „Die Betriebe in unserer Region sollten sich an dem Programm beteiligen. Sie müssen nicht die komplette Ausbildung durchführen und werden von Organisationsaufwand entlastet. Dafür haben sie die Chance, selbst ausgebildete Jugendliche später als Nachwuchskräfte einzustellen.“