Donnerstag 10.08.06, 15:05 Uhr
Bilanz des Kalten Krieges in Bochum und Wattenscheid:

55 BürgerInnen mussten für 44 Jahre ins Gefängnis


In einer Pressemitteilung der Bochumer Initiative zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges, des RuhrEcho Verlages, der Sozialen Liste und der DKP wird an eine Veranstaltung am kommenden Montag aus Anlass des 50. Jahrestags des KPD- Verbots erinnert: “Im Zusammenhang mit dem sogenannten Kalten Krieg und dem KPD-Verbot vor 50 Jahren wurden auch in Bochum und Wattenscheid zahlreiche BürgerInnen vor Gericht gestellt, verurteilt und ins Gefängnis geworfen. Eine erstmals zusammengestellte unvollständige Erfassung von Gerichtsurteilen ergibt für die beiden Ruhrgebietsstädte die Verurteilung von 55 BürgerInnen, meist wegen “Staatsgefährdung”, weil diese Flugblätter, Zeitungen oder Schriften verteilt hatten, die sich mit dem Frieden, der Verhinderung der Atomrüstung und der “deutschen Frage” auseinandersetzten. Die Zusammenstellung ergibt bei 55 Personen, meist KommunistInnen, oder die, die man dafür hielt, eine Gesamtstrafe von 44 Jahren und 8 Monaten. Im Durchschnitt wurden die Verurteilten mit 9, 8 Monaten Gefängnis bestraft. Diese Gesinnungsjustiz der Adenauer-Ära, die erst im Zuge der politischen Veränderungen Ende der 1960er Jahre beendet wurde, ist bis heute nicht aufgearbeitet. Es erfolgte keine Rehabilitierung und Entschädigung.” Die Veranstaltung findet statt: Montag, 14. August, 19.00 Uhr, “Königshof”, Hermannshöhe 5.