Freitag 22.06.18, 21:28 Uhr

Opfer rechter Gewalt in NRW


Das Antifa-Café im Sozialen Zentrum lädt am 27. 6. um 19:00 Uhr zu einer kleinen Ausstellung und einem Vortrag über rechte Gewalt ein: »Seit dem Fall der Mauer wurden in Deutschland nach Angaben der Amadeo Antonio Stiftung mindestens 190 Menschen durch rechts motivierte Gewalt getötet. Von offiziellen Stellen werden jedoch nur 76 Fälle anerkannt. Wahrscheinlich ist die Dunkelziffer noch weitaus höher. Fälle in denen die Taten von „AlltagsrassitInnen“ begangen wurden, wurden nicht erfasst, da hier nach Ansicht des BKA keine gefestigte rechte Ideologie zugrunde lag. Eine aktuelle „kleine Anfrage“ im Bundestag durch die Linken zeigt, dass die Bundesregierung die Zahl der anerkannten Opfer deutlich korrigieren muss. Grund hierfür ist eine aktuelle Überprüfung von mutmaßlich rechts motivierten Gewalttaten in Berlin.
Allein in Nordrhein Westfalen starben 29 Menschen und ein ungeborenes Kind durch rechtsextremistische Übergriffe seit 1990.
Viele mussten sterben, weil sie nicht ins Weltbild der Nazis passten, andere wiederum, weil sie den Mut hatten, den rechten Parolen zu widersprechen.
2017 wurden mehr als 2200 Angriffe auf Flüchtlinge gezählt, hier wurden mehr als 300 Menschen zum Teil schwer verletzt.  Angriffe gegen türkischstämmige Menschen, Menschen mit Behinderung, AntifaschistInnen und antisemitische Taten kommen noch hinzu. Die aktuelle Stimmungsmache von u.a. CSU, AFD und auch vielen Medien heizt die Stimmung und damit die Gewaltbereitschaft u.a. gegen Flüchtlinge weiter an. Auch wenn aktuell die (offiziellen) Zahlen einen Rückgang rechter Straftaten verzeichnen, gibt es keinen Grund zur Entwarnung, da das Ausmaß sich weiterhin auf einem bedrohlich hohen Level befindet. Nach wie vor liegen die Zahlen über denen von 2014.
Wir wollen das nahende Ende des NSU-Prozesses und den 25. Jahrestag des Mordanschlags in Solingen zum Anlass nehmen, den Opfern zu gedenken. Hier wollen wir auch an die Menschen denken, die nicht in den offiziellen Statistiken erfasst werden. «