Montag 22.01.18, 18:47 Uhr
Neujahrsempfang der Sozialen Bewegung

Erinnerung an das Wunder von Bochum


Beim gestrigen 15. Neujahrsempfang der sozialen Bewegungen machte Andrea Wulfmeyer vom Bochumer Friedensplenum in ihrer Begrüßung darauf aufmerksam, dass das Thema Frieden und Militarismus bei den bisherigen 14 Treffen erst ein einziges Mal im Mittelpunkt gestanden hat. Aber die gigantischen Aufrüstungspläne, die Gewöhnung der Bevölkerung an die Militarisierung der Außenpolitik und die sich verschärfende atomare Bedrohung machten es erforderlich, sich stärker antimilitaristisch zu engagieren. Joachim Schramm, Geschäftsführer der Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen NRW nannte dann in seinem Kurzreferat viele Beispiele, wie die Militarisierung der deutschen Außenpolitik konkret aussieht: Von der Beteiligung am Krieg in Syrien über Waffenlieferungen an Saudi-Arabien für den Krieg im Jemen oder die Präzenz deutscher Soldaten – erstmals seit 1945 – an der Grenze zu Russland.
Im anschließenden Rückblick auf ein Jahr Bewegung in Bochum wurde mit Bildern und Filme an politische Aktionen im vergangenen Jahr erinnert. Die Aktionen zum Themenkomplex Leerstände, Zweckentfremdungssatzung, Hausbesetzung, Wohnungskonzept etc. bildeten den Schwerpunkt. Den Abschluss des Rückblicks bildete die Würdigung des „Wunders von Bochum„. Damit war die Pressemitteilung der Stadt Bochum gemeint, in der verkündet wurde, dass die Leerstände im Wohnungsbereich drastisch gesunken seien. Aichard Hoffmann vom Mieterverein hatte das Wunder dann entzaubert und darauf hingewiesen, dass die Stadtverwaltung in einer Vorlage selber geschrieben hatte, dass es keine Verringerung der Leerstände gegeben hat, sondern nur eine neue Definition, bzw eine veränderte Erfassung von Leerstände hatte zu einer niedrigeren Zahl geführt.