Dienstag 19.05.15, 15:46 Uhr

Rechte Burschen auf der Blaupause


Das Protestplenum an der Ruhr-Uni kritisiert den Umgang der Ruhr-Uni mit politischen Gruppen. Während die RUB politische Gruppen auf ihrem Jubiläumsfest nicht zulässt, dürfen sich dort reaktionäre Burschenschaften präsentieren. Das Protestplenum schreibt auf seiner Webseite: »Am 6. Juni feiert die RUB ihr 50-jähriges Bestehen mit der „Blaupause“. In deren Haus- und Streckenordnung werden politische Inhalte undifferenziert verboten. Dies reiht sich ein in die Versuche, politischen Initiativen wie etwa der „Schwarzen Ruhr Uni“ die Räume zu verweigern. Ganz im Sinne der Extremismustheorie gilt dieses „Politikverbot“ allerdings nicht für Studentenverbindungen, denen auf der Blaupause bereitwillig Tische zur Verfügung gestellt werden. Deren Spektrum reicht in Bochum von pseudo-elitären Saufbruderschaften bis hin zu deutschnationalen und zutiefst reaktionären Männerbünden.

Trotz Politikverbot: Rechte Burschen auf der Blaupause
Nachdem die Univerwaltung auf die vielfache Kritik an der Platzvergabepraxis nicht reagiert, springen nun immer mehr Verbindungen auf den Zug auf und wollen Tische bei der Blaupause. Exemplarisch sei hier der „VDSt Breslau-Bochum“ genannt, der regelmäßig Vorträge mit ReferentInnen der neuen Rechten wie etwa dem IfS-Vorsitzenden, Andreas Lichert organisiert und auf der Blaupause für Zimmer im Verbindungshaus werben möchte.

RUB bekennt Schwarz-Weiß-Rot?
RUB bekennt nun also Farbe: schwarz-weiß-rot. Gegenwind? Fehlanzeige! Doch was will mensch von einer Uni erwarten, die Neonazi-Kader zu Juristen ausbildet? Oder von einem AStA, dessen Mitglieder – angeblich als Spass – „Ausländer raus“ rufend durchs Studierendenhaus ziehen und in der Vergangenheit teilweise bei der rechtspopulistischen AfD aktiv waren? Selbst die :bsz hofiert derweil Verbindungen, als wären es harmlose Trachtenvereine. Emanzipatorische Gruppen an der RUB, die „50 Jahre RUB“ bisher bewußt ignorierten, sollten in Erwägung ziehen inwieweit es mittlerweile angebracht ist, das Spektakel aktiv zu stören. Gelegenheiten hierfür gibt es genug. Etwa bei der Eröffnungsrede des Rektors im Audimax…

Geschichtsrevisionisten, Sexisten, Nationalisten, stud. Verbindungen konsequent angehen. Für eine solidarische Gesellschaft ohne Eliten!
Eine ausführliche Kritik an studentischen Verbindungen gibt es hier