Rede von Klaus Kunold, VVN - BdA, am 9.4. 2007 auf dem Ostermarsch in Bochum Werne
Montag 09.04.07, 20:00 Uhr

Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus!


Liebe Friedensfreundinnen,
liebe Friedensfreunde,
als Vertreter meiner Organisation, der VVN-BdA, möchte ich heute daran erinnern, dass fast zeitgleich vor 62 Jahren am 11. April 1945 die Selbstbefreiung des KZ-Buchenwald war.
Am 19. April 1945 gedachten die überlebenden Häftlinge auf dem Appellplatz von Buchenwald ihrer ermordeten Kameradinnen und Kameraden. 21.000 Häftlinge leisteten den Schwur von Buchenwald, in dem es u.a. heißt: „Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht.
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens ist unser Ziel.“
In einer verkürzten Form formulieren wir: „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!“
Dies ist für uns Vermächtnis und gleichzeitig Richtschnur unseres Handelns. Die VVN-BdA hat in der Vergangenheit an vielen Friedensaktivitäten teilgenommen, sie ist aktiver Teil der Friedensbewegung.
Der Ostermarsch 2007 steht unter den Losungen:
Kriege beenden!
Völkerrecht durchsetzen!
Spart endlich an der Rüstung!
Kriege waren immer grausam, heute werden Kriege angeblich so geführt, als ob ein Chirurg mit einem Skalpell eine Operation durchführt. So wird es uns von den Kriegsführenden weisgemacht, aber dies ist eine Verniedlichung der Grausamkeiten bei den heutigen Waffensystemen.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zeigen uns in aller Deutlichkeit, dass Probleme nicht militärisch gelöst werden können, sondern die Probleme verschärft werden.
Wenn die PolitikerInnen in diesem Zusammenhang von Frieden, Freiheit und sozialer Gerechtigkeit reden, so ist dies doch nur heiße Luft.
Während die Entwicklungshilfe stagniert oder einige Länder diese zurückführen, sind gerade die reichsten Länder die größten Rüstungsexporteure dieser Welt. Wer für ein friedliches Europa und für eine gerechte Weltordnung ist, kann diesem Weg nicht gehen, denn er führt in eine Sackgasse.
Wer für ein friedliches Europas und für eine gerechte Weltordnung ist, muss das Weißbuch der Bundesregierung ablehnen.
Wie heißt es u.a. bei der Vereidigung der Bundeskanzlerin und des Bundeskabinetts: „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“. Schaden für das Volk bedeutet das Weißbuch und auch der Tornado-Einsatz in Afghanistan. Der Einsatz der Tornados ist angeblich kein Kampfeinsatz, er diene nur der Aufklärung.
Wer diesen Einsatz so definiert, ist nicht ehrlich. Dieser Einsatz dient der Vorbereitung von Kampfeinsätzen und dient nicht der Sicherung des Wiederaufbaus des Landes.
Und weil wir für ein friedliches Europa, für eine friedliche Welt und eine gerechte Weltordnung sind, marschieren auch Mitglieder der VVN-BdA beim Ostermarsch mit.
Zum Abschluss möchte ich nochmals einen Satz des Schwures von Buchenwald vom 19. April 1945 zitieren, der nach wie vor Gültigkeit besitzt: „Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Liebe FriedensfreundInnen noch ein Hinweis:
Am morgigen Dienstag, den 10 April um 11.00 Uhr wird in der VHS Bochum die Ausstellung „Opfer rechter Gewalt“ eröffnet.
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der VHS und der VVN-BdA. Dazu laden wir Euch herzlich ein. Sie kann von 8.00 Uhr – 20.00 Uhr werktags besucht werden.