Als kurz vor Beginn der Großdemo „Nieder mit der AfD“ am 14.2. auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs AfD-Plakate aufgehängt wurden, war klar erkennbar, dass die örtliche AfD Helfer angeheuert hat, die nicht aus Bochum kommen. Auf dem Infoportal Antifaschistischer Gruppen aus Bochum wird ausführlich darüber berichtet, mit wem die Bochumer AfD zusammenarbeitet. Auf einem der Kraftfahrzeuge der Plakat-Aufhänger war ein Aufkleber mit der großen Aufschrift „NSU zu erkennen.“
Ralf Feldmann (links auf dem Foto), seit Jahrzehnten im Friedensplenum engagiert, berichtet: »Gestern am Wahlkampfstand der AfD in der Huestraße gab mir ein AfD-Aktiver – mit unserem Banner konfrontiert zu verstehen, ich hätte wohl „einen Schuss durch den Kopf“ und ich solle abhauen, “ sonst würde er mir eine verpassen, dass ich sämtliche Zähne verlieren würde.“ Großmäulig, denn da hätte mir die Polizei, die sich vom Wahlkampfstand entfernt hatte und die „Gefahr“ bei den Protestierenden auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah, aber sicher geholfen.«
Freitag 21.02.25, 19:24 Uhr
710 Maler und Lackierer in 81 Betrieben – IG BAU kritisiert:
Nicht nur im öffentlichen Dienst wird für mehr Lohn gekämpft. Auch die Maler- und Lackierer fordern mehr Lohn. Laut IG Bau sind in Bochum mehr als 700 Beschäftigte in über 80 Betrieben betroffen. Das Angebot der Arbeitgeber sieht besch…en aus.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di im Bezirk Mittleres Ruhrgebiet) kündigt für Montag, den 24. 02. 25 weitere betriebsnahe Streikmaßnahmen in Bochum an. Denn die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen waren am 18. Februar in Potsdam in zweiter Runde erneut ergebnislos vertagt worden.
Mehr als 300 vor allem jüngere Teilnehmer:innen erinnerte gestern mit einer kurzen Demonstration durch die Innenstadt an den rassistisch motivierten Mordanschlag vor fünf Jahren in Hanau. Hauptorganisator:in der Demo war die DIDF-Jugend. In ihrem Redebeitrag machte die Vertreterin der DIDF-Jugend deutlich: »Wir stehen hier nach 5 Jahren ohne Konsequenzen: Ohne Konsequenzen für den rassistisch bekannten Vater, ohne Konsequenzen für die SEK-Polizisten in den rassistischen Gruppen. Und ohne Konsequenzen für die Bekämpfung von rechten Terror und rechter Gewalt in Deutschland!«
Gestern hätte Betti Hartmann ihr 98. Lebensjahr vollendet wenn sie nicht als 15jähriges Mädchen in Auschwitz ermordet worden wäre. Wattenscheider Schüler:innen hatten von einer Studienfahrt eine Kopie ihrer Todesurkunde aus Auschwitz mitgebracht. Ihren Namen trägt der Platz vor dem Rathaus stellvertretend für die 6 Millionen ermordeten jüdischen Menschen, davon 87 aus Wattenscheid zu denen auch Betti Hartmann gehörte.
Das Kuratorium Stelen der Erinnerung, das sich gegründet hat, um die Erinnerung an diese unvorstellbaren Verbrechen lebendig zu halten und für die Gegenwart zu mahnen, ehrte Betti Hartmann im Rahmen eines Gedenkens mit zwei kurzen Redebeiträgen und einem Blumenstrauß. 4 Tage vor der Bundestagswahl und 5 Jahre nach dem rechtsextremistischen Anschlag von Hanau ist es erschreckend, wie aktuell der Schwur von Buchenwald ist: „Nie wieder Faschismus Nie wieder Krieg!“ Nie wieder ist jetzt.
Verdi ruft nochmal auch die BOGESTRA Mitarbeiter:innen zum Warnstreik auf und schreibt : >> Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen: ver.di ruft auch in NRW zum Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr auf – BOGESTRA, HCR und Vestische betroffen. Da es auch am 17./18. Februar in der zweiten Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen zu keinem Ergebnis (oder keiner Annäherung, keinem Angebot) kam, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Beschäftigte des öffentlichen Personennahverkehrs zu Warnstreiks auf. Dieser Branchenwarnstreik findet am Freitag, dem 21. Februar in sechs Bundesländern statt.
Die Linke Liste lädt am 26.02 ab 18:30 in GD 03/158 (RUB) zum Vortrag über Hanau 2020 ein und schreibt : >>Vor fünf Jahren am 19.02.2020 wurden neun Menschen von einem polizeibekannten Faschisten in Hanau aus dem Leben gerissen. Bis heute gibt es weder Aufklärung, noch Gerechtigkeit für die Angehörigen. Ganz im Gegenteil, die rassistische Politik, die den Nährboden für solche Anschläge legt, schreitet immer weiter voran. Die Anschläge in Solingen und Halle, der NSU und viele Weitere zeigen uns, dass es sich nie um Einzelfälle gehandelt hat. Rechtes und faschistisches Gedankengut hat sich schon lange in der Mitte der Gesellschaft verankert.
Am vergangenen Samstag wurde die Initiative Langendreer/Werne gegen Nazis mit der Carl-von-Ossietzky-Plakette ausgezeichnet und sie schreibt dazu auf ihrer Seite: »Die Carl-von-Ossietzky-Plakette wird als Auszeichnung an Initiativen, Vereine, engagierte Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Jugendliche an Kindergärten und Schulen, Eltern und Familienangehörige des Bochumer Ostens verliehen, die sich in besonderer Weise aktiv gegen Extremismus, gegen Gewalt und für Aufklärung, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einsetzen. An diesem Samstag (15. Feb.) erhielt die Initiative Langendreer, Werne gegen Nazis diese Auszeichnung.
Die Anmelder:innen der gestrigen Demonstration „Nieder mit der AfD“ ziehen eine äußerst positive Bilanz:»Am heutigen 14.02.2025 folgten 25.000 Menschen dem Aufruf der „Antifaschistischen Linken Bochum“ und der Gruppe „Non a Parole – ein antifaschistisches Kollektiv“, um ein deutliches Zeichen gegen Rechts zu setzen. Zuvor haben bereits 109 Gruppen, Initiativen, Vereine und Parteien den Aufruf zur heutigen Demo unterschrieben.
Wir demonstrieren mit Fridays for Future jetzt seit sechs Jahren für Klimagerechtigkeit und auch beim heutigen bundesweiten Klimastreik sind wir wieder 4.500 Menschen in Bochum! Das letzte Jahr war im Mittel 1,6 Grad heißer als die vorindustrielle Zeit. Wir alle wissen: Unsere Zukunft steht auf dem Spiel. Die Wälder brennen, die Gletscher schmelzen, Dürren werden länger und die Fluten höher. Die Klimakrise nimmt Fahrt auf.
»Am heutigen Freitag beteiligten sich,« so Fridays for Future in Bochum »etwa 4500 Menschen am Klimastreik von Fridays for Future in Bochum. Bundesweit fanden in mehr als 150 Orten Proteste unter dem Motto “Recht auf Zukunft” statt, viele davon gemeinsam mit Akteur*innen aus der Gegen Rechts Bewegung wie etwa der antifaschistischen Linken in Bochum, die direkt im Anschluss eine Demonstration organisiert hatte.
Das Team der Professur für Gender Media Studies an der Ruhr-Uni lädt zu einer Talkrunde „TikTok hacken. Protest und Bildung auf Videoplattformen“ am 21.2. um 19 Uhr in der Quartiershalle in der KoFabrik: »In dieser Talkrunde mit Ole Liebl, Caspar Weimann, Judith Ackermann, Jennifer Eickelmann und Philipp Hohmann diskutieren die Hosts Julia Bee und Jasmin Degeling über Protest und Bildung auf TikTok. Vor dem Hintergrund, dass digitale Plattformen zur gesellschaftlichen Faschisierung beitragen, und insbesondere rechte politische Strategien von digitalen Medien profitieren, diskutieren die Gäst*innen, welche Formate und künstlerischen Praktiken auf TikTok und Co. im Sinne der politischen Bildung und des queerfeministischen Aktivismus demokratiefördernd wirken.