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Metrorapid – Rasender Unsinn Von Hochtechnologie und Zukunftsvisionen wurde gesprochen, aber da, gab es auch Leute, die fanden den Transrapid
doof. Zu kostspielig, seien diese Ideen und so blieb das rasende Ungetüm auf seiner Teststrecke und deren Befürworter hängten sich ihre transrapiden Träume zuhause an Makramee-Gestecke und versanken in Schweigen. Und in dieser
langen Zeit sprach kein Mensch mehr vom Transrapid. Aber die Zeiten haben sich geändert, denn jetzt gibt es einen Mann, der das elektromagnetische Wanderfeld mitten durch das Ruhrgebiet setzen will: Ministerpräsident Clement.
Nachdem Machbarkeitsstudien die Strecke Berlin-Hamburg wegen Unwirtschaftlichkeit verhindert haben, soll die Schwebebahn die Strecke Dortmund-Bochum-Essen-Duisburg-Airport Düsseldorf-Düsseldorf ab Sommer 2006 in 34 Minuten
absolvieren. Mit neuem Gewand und als Metrorapid umgetauft, hält Clement an seinem Traum fest. Völlig ungeachtet der Kritik, die aus verschiedensten Lagern hagelt: • der Metrorapid kann seine Spitzengeschwindigkeit von 300 kmh
auf dieser Strecke gar nicht ausfahren. Mit Streckenabschnitten von durchschnittlich 13 Kilometern kann er auf Geschwindigkeiten von ca. 135 kmh gelangen. Es nützt niemanden, wenn der Metrorapid für eine Minute 300 kmh erreicht,
bei der errechneten Zeitersparnis von 10 Minuten für die Strecke Dortmund-Düsseldorf kann man auch weiterhin getrost mit dem Auto fahren. Nicht einmal der Metrorapid macht aus einem Autofahrer einen Bahnfahrer. • zusätzlich
bleibt die Frage, ob es bei den geplanten Haltestellen bleibt. Der Gladbecker Bürgermeister macht sich bereits für eine Haltestelle des Metrorapid bei Gladbeck stark. • die angebliche Nutzung des Metrorapids mit normalen
VRR-Karten riecht nach Betrug. Zum Beispiel kann jeder VRR-Zeitkartenbesitzer mit dem ICE von Bochum nach Essen fahren; leider fällt in diesem Zug dann auch ein saftiger Zuschlag auf das VRR-Ticket. So wird es wahrscheinlich auch
im Metrorapid gehandhabt – schließlich soll sich die Investition von 7,5 Mrd. DM auch rentieren. • der Metrorapid wird normalerweise auf Stelzen gebaut. Die idyllischen Bilder der Teststrecke gelten nicht im Ruhrgebiet – in NRW
soll der Metrorapid ebenerdig fahren. Anstelle von Kühen stehen hier Häuser dicht an dicht in der Gegend herum, von denen wahrscheinlich einige eingerissen werden müssen, um dem Streckenverlauf Platz zu machen. • Von wegen
flüsterleise: Der Metrorapid macht einen Höllenlärm. Bei einer Vorbeifahrt mit Tempo 100 in 20 Meter Entfernung beträgt die Lautstärke 70 Dezibel – 6 dB leiser als eine gewöhnliche Bahn. Welch ein Gewinn für unsere Umwelt und Ohren!
• der Metrorapid belastet den Landeshaushalt mit 7,5 Mrd. Steuergeldern. • der Metrorapid kann technisch keine Güter transportieren, ist also eine reine Personenbeförderungsbahn. Warum also so ein kostspieliges Projekt, wo doch alles gegen dieses Projekt spricht? Dass der Anfangs gefeierte Metrorapid kein Exportschlager ist, scheint für seine Lobby ein echtes Problem zu sein. Und so muss etwas größeres und „echteres” als Test- und Anschauungsobjekt herhalten: Das Ruhrgebiet und seine Bevölkerung! Nachdem mehrere Versuche gescheitert sind, den Transrapid in der BRD zu installieren, soll nun das Ruhrgebiet dran glauben. Der Metrorapid im Ruhrgebiet soll eine aus unseren Steuergeldern finanzierte Werbekampagne werden, gebaut im Namen der beteiligten Konzerne. Durch den Bau des Metrorapids wird kein Arbeitsplatz in der Region dauerhaft gesichert, kein Berufspendler kommt preiswerter und pünktlicher zum Arbeitsplatz und kein Stau auf der Autobahn wird dadurch verhindert. Im Gegenteil werden 7,5 Mrd. DM verschwendet, die genau für diese Probleme benötigt werden. |
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[Inhalt Nr. 29] [Opel] [Metrorapid] [Afghanistan] [Küpperskaree] [Sonderbeilage] |