Ich begrüße euch alle herzlich zur Kundgebung „Perspektiven gegen Antisemitismus“ am heutigen Abend. Bevor wir mit den Reden beginnen, möchte ich euch erzählen, wie es zu der Idee der Kundgebung kam. Dazu hole ich etwas aus, um alle Anwesenden abzuholen.
Fast 10 Jahre lang haben wir in Kooperation mit dem BgR, dem Bündnis gegen Rechts aus Bochum das Gedenken zum 27. Januar organisiert. Wir finden das Gedenken am Tag der Befreiung von Auschwitz nach wie vor sehr wichtig. Es bringt die Anwesenden den Opfern des Nationalsozialismus näher. Bei der Verlesung der Namen und Wohnorte der aus Bochum und Wattenscheid Deportierten und von den Nazis ermordeten haben immer wieder Menschen innegehalten. Gleichzeitig mahnte das Gedenken an, nicht zu vergessen.
Es wurden Flyer ausgeteilt, die einerseits im Vorhinein auf die Veranstaltung aufmerksam machten. Andererseits informierten die während des Gedenkens ausgeteilten Flyer die Vorbeigehenden über die Bedeutung des Gedenktages zur Befreiung von Auschwitz.
Im Laufe des letzten Jahres diskutierten wir viel über die Form des Gedenkens. Es kamen Bedenken auf, dass das Gedenken ritualisiert stattfindet und dass die jährliche Wiederholung uns und die Teilnehmenden abstumpfen könnte. Es gab Bedenken, dass auf einem Flyer nicht annähernd das stehen kann, was es an Inhalten bei dem komplexen Thema Antisemitismus braucht.
Das Gedenken an die Shoa wird am Tag der Befreiung von Auschwitz begangen. Auschwitz ist in dem Ausmaß des Grauens und der Barbarei einzigartig. Ich möchte es mit einem Zitat eines Soldaten der Roten Armee sagen: „Es war uns klar, dass etwas Schreckliches über diesem Ort lag: Wir fragten uns, wozu all die Baracken, die Schornsteine und die Räume mit den Duschen gedient hatten, die einen seltsamen Geruh verströmten. Ich dachte an ein paar tausend Tote – nicht an Zyklon B und das Ende der Menschlichkeit.“
Auschwitz veranschaulicht die Taten, die Menschen vollbracht haben. Es sind unvorstellbare Taten und genau deswegen müssen wir uns und andere stets daran erinnern, denn begreifen können wir es nicht. Diese Taten wurden im Kontext einer Ideologie vollbracht, die in den letzten Jahren vermehrt öffentlich geäußert wird, und die seit dem Ende der Nazi-Herrschaft kontinuierlich in den Köpfen, bewusst oder unbewusst, geblieben ist.
Auschwitz war nicht das einzige Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialist*innen, es gab hunderte weiterer Konzentrationslager und auch weitere Lager, die zur Vernichtung gebaut wurden, um möglichst schnell möglichst viele Menschen zu vernichten.
Hier zeigt sich eine Eigenart des Antisemitismus. Er geht mit Vernichtungsgedanken einher.
Ich komme zum Punkt: Wir haben festgestellt, dass es mit dem Gedenken und einem Flyer nicht getan ist. Es fehlen Kontexte, Inhalte und Bezüge zur heutigen Zeit. Das Gedenken ist aber zu lang, um danach noch viel zu sagen.
Daher haben wir so zusagen eine Anschlusskundgebung organisiert, auf der wir nun Zeit haben für das, was unsere eingeladenen Redner*innen sagen.
Nach jeder Rede lassen wir ein paar Minuten Musik laufen, um über die Rede nachdenken und sich darüber austauschen zu können.
Zitate aus dem dritten Beitrag
,,Vielleicht erklärt sich über diese psychische Logik der Vorwurf des Genocides an Israel.
Dieser Vorwurf unterstellt, dass Israel eine Vernichtungsabsicht gegenüber der
palästinensischen Bevölkerung habe.
Das ist eine Dämonisierung Israels. Ein Messen mit zweierlei Maßstäben. Schuldabwehr
gegenüber den Opfern der Shoah. Antisemitismus.“
https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/die-sprache-des-voelkermords.pdf
Wie ist die Perspektive außerhalb von Deutschland eig?
oder so
,,Nebenbei bemerkt. Der israelische Gewerkschaftsdachverband Histadrut hat auch in den
israelischen Siedlungen in der Westbank – da arbeiten sehr viele Menschen aus den
palestinensischen Gebieten – die Geltung ihrer Tarifverträge durchgesetzt. Auch denen
würde dadurch geschadet.“
Illegale Siedlungen, Vertreibungen, Entvölkerung, Unterdrückung… Wie auch immer, sind Inordnung solange gute Löhne gezahlt werden.