non a parole – Antifaschistisches Kollektiv Bochum, das Bochumer Bündnis gegen Rechts, die Omas gegen Rechts, der Bochumer Antifa Treff und die VVN-BdA Bochum laden zur Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2024 ein:
»79 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau gibt es keinen Grund zu jubeln, sondern zu trauern und zu gedenken. Antisemitismus hält in der deutschen Gesellschaft weiterhin an. Die zahlreichen Anschläge auf Jüdinnen und Juden und auf jüdische Einrichtungen sollten wir als Mahnung nehmen, dass was geschehen ist, wieder geschehen kann.
Am 27. Januar wollen wir in der Kortumstraße (Höhe C&A) gemeinsam an die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau denken und der unzähligen Opfer des Faschismus gedenken. An zahlreiche Jüdinnen und Juden, Sinti*zze und Rom*nja sowie jene, die als „Asoziale“ bezeichnet und verfolgt wurden. An jene, die wegen ihrer politischen Meinung, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer körperlichen und mentalen Merkmale verfolgt, deportiert, ermordet wurden.
Es gilt, aus der Vergangenheit zu lernen. Unser Gedenken muss ein Baustein unseres Handelns sein, das dafür Sorge trägt, dass sich diese menschenverachtende Geschichte nicht wiederholt. Wir wollen daher ein klares Zeichen setzen, dass wir niemals vergessen werden, was war.
Denn auch heute, neunundsiebzig Jahre nach der Shoah, werden auf offener Straße Jüdinnen und Juden, weil sie jüdisch sind und eine Kippa tragen, attackiert. Es werden Haustüren von Jüdinnen und Juden mit einem Davidstern markiert, wie jüngst nach den Anschlägen in Israel. Offen zeigt sich das Fortleben antisemitischer Verschwörungsideologien und ihrer Auswirkungen. Sei es in Form antisemitischer Hetze der sogenannten Querdenker*innen, in steigenden Umfragewerten für Parteien und Politiker*innen, die durch antisemitische Aussagen auffallen, oder in von rechtsextremen Attentätern verfassten Manifesten. Dieser Antisemitismus liegt nicht bei den „Anderen“, sondern entsteht in unserem gemeinsamen Alltag in einem Deutschland, das nie ernsthaft entnazifiziert wurde.
Wir dürfen und können nicht zusehen, wie menschenfeindliches Denken und Handeln mehr und mehr Akzeptanz finden und sich immer weiter verbreiten. Wir dürfen nicht zulassen, dass rechte Gewalt Opfer fordert. Es ist Zeit, alltäglich und entschlossen antifaschistisch zu handeln. Lassen wir es niemals zu, dass sich die Geschichte wiederholt, und dass die Opfer von damals vergessen werden! Nie wieder!
Kein Vergeben, kein Vergessen!«
Es werden die Namen der Frauen und Männer der Opfer aus Bochum und Wattenscheid verlesen und wir zeigen die Namen auf großen Transparenten. Damit geben wir den Ermordeten „ihre Namen zurück“.