
Am heutigen Samstagabend an der Wittener Straße in Bochum: Fridays for Future bestrahlte anlässlich des bundesweiten Gasausstiegs-Aktionstages eine bildstarke Projektion an das Gebäude der Europazentrale des fossilen Öl- und Gaskonzern BP: Ziel dabei sei es, die von Katherina Reiche initiierte Kehrtwende von erneuerbaren Energien zurück zu fossilen Brennstoffen anzuprangern.,
Auch Videos wurden projiziert, die Bilder von brennenden Wäldern, schmelzenden Eisgletschern und überschwemmten Wohngebieten zeigten. Denn das sind die Folgen der Nutzung von fossilen Brennstoffen und der Klimakatastrophe, die somit deutlich gemacht wurden. Gleichzeitig waren Presseberichte über neue Gasprojekte des global agierenden Konzerns BP und über die Erdgas Politik der Bundesregierung zu lesen. Damit kritisieren die Aktivist*innen die Kehrtwende von BP von erneuerbaren Energien zurück zu fossilen Brennstoffen, sowie die Pläne des Gas-Ausbaus von Katherina Reiche und der Bundesregierung.
Dazu Martin Lüdders von Fridays for Future Bochum:
„Im Jahr 2025, bei einer immer weiter eskalierenden Klimakrise, darf es keine neuen Investitionen in fossile Brennstoffe geben. Der aktuelle Erdgas-Rausch, sorgt für massive CO2 Emissionen und ist ein gefährlicher Rückschritt in der Energiewende, der unsere Zukunft auf das Spiel setzt! BP setzt weiterhin auf vergangenheitsorientiertes fossiles Erdgas, das keine Zukunft hat und zu Umweltkatastrophen führt. Besonders die Menschen in den Herkunftsregionen leiden z.B. durch das Fracking und werden von BP ausgebeutet. Die Umwelt wird zerstört und die Anwohnenden bekommen oft massive gesundheitliche Probleme. Darauf müssen wir aufmerksam machen und Solidarität zeigen mit den Betroffenen! Gasministerin Katherina Reiche und die Bundesregierung vertreten die Interessen von fossilen Konzernen und nicht die von den Menschen in Deutschland. Überflüssige Flüssiggasterminals, gefährliche Gasbohrungen vor Borkum oder in Bayern und überdimensionierte Gaskraftwerke sind unnötig und müssen gestoppt werden. Die Versorgung ist sicher und neues Gas nutzt nur den fossilen Großkonzernen. Deshalb fordern wir BP auf, die Gasprojekte zu stoppen und die Bundesregierung auf einen konsequenten Gasausstieg 2035 umzusetzen!“
Hintergrundinformationen und Kritik:
»BP ist einer von 57 Konzernen weltweit, der für 80% aller Treibhausgasemissionen seit 2016 verantwortlich ist. Er ist für die Erfindung des „Carbon Footprint“ verantwortlich, der die Schuld der Klimazerstörung auf die Verbraucher*innen lenken soll. Zudem ist der Konzern verantwortlich für die „Deep Water Horizon Katastrophe“, eine der größten Umweltkatastrophen durch fossile Brennstoffe weltweit.
Nun hat der fossile Großkonzern im Februar 2025 bekanntgegeben die Investitionen in erneuerbare Energien reduzieren zu wollen und wieder vermehrt in vergangenheitsorientiertes, dreckiges Erdgas und Erdöl zu investieren. Im August 2025 hat BP zudem vor der Küste Brasiliens das größte Öl- und Gasfeld seit 25 Jahren entdeckt.
Dies sind massive fossile Rückschritte, die wir in Zeiten einer immer weiter eskalierenden Klimakrise nicht zulassen können. Nicht nur unsere Zukunft auf einen funktionierenden Planeten wird gefährdet, sondern bereits jetzt sieht man die Folgen der Klimakrise durch Waldbrände in Südeuropa oder extreme Überschwemmungen wie im Ahrtal.
Die Bundesregierung plant derweil 20 neue überdimensionierte und dreckige Gaskraftwerke zu bauen. Es werden derzeit riesige LNG-Terminals in Norddeutschland aufgebaut, um Frackinggas auf Kosten der Umwelt und der Menschen in den Herkunftsregionen zu importieren. Es war sogar geplant die Nutzung von fossilem Erdgas aus dem Klima und Transformationsfond zu subventionieren. Somit wird die Energie- und Wärmewende massiv ausgebremst durch die Bundesregierung.
Dabei ist Erdgas durch zahlreiche Methan-Leckagen teilweise klimaschädlicher als Kohle und Flüssigerdgas ist sogar durchschnittlich 33% klimaschädlicher als Kohle.
Der Gasrausch ist fatal für die Klimaziele und für unsere Zukunft, weshalb wir uns als Fridays for Future dem entgegenstellen.«