Samstag 06.09.25, 22:06 Uhr
Demonstration "Solidarität statt Rechtsruck" am 06.09.2025

Redebeitrag der DIDF-Jugend Bochum


Hi, ich bin Rosaria von der DIDF-Jugend Bochum.

Wir sind erfreut darüber, dass heute hier so viele stehen, um für unsere Zukunft, die der Kinder und Jugend in Bochum einzustehen. Und, dass so viele Leute gegen Rassismus und für soziale Rechte in unserer Stadt kämpfen!

Wir stehen hier heute, weil wir nicht tatenlos zusehen, wie der immer steigende Rechtsruck, Ängste schürt, und unsere Stadtgesellschaft gegeneinander ausspielt!

Und wir stehen heute hier, weil wir unsere sozialen Nöte nicht instrumentalisieren lassen wollen!

Und genau davor haben sie Angst! Angst vor einer gemeinsamen Bewegung von deutschen und migrantischen Arbeiterinnen, von Erwerbslosen und prekär Beschäftigten, von Jung und Alt – eine Bewegung, die für echte soziale Lösungen kämpft: Für eine Mietpreisbremse, die ihren Namen verdient! Für einen Mindestlohn, von dem man leben kann! Für eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft, die bezahlbaren Wohnraum schafft! Für ein solidarisches Gesundheitssystem! Für kostenlosen ÖPNV! Für bezahlbaren kulturellen Zugang für Kinder und Jugendliche! Denn wir wissen: Die Ursachen für marode Schulen, fehlende Kitas oder geschlossene Schwimmbäder sind nicht Migranten – sondern eine Politik, die Reiche entlastet und die Mehrheit zahlen lässt!

Deshalb hetzen sie. Deshalb spalten sie. Deshalb kulturalisieren sie soziale Probleme. Weil sie wissen: Wenn wir uns zusammenschließen, sind wir unschlagbar!

Liebe Freundinnen und Freunde,

im Kommunalwahlprogramm der AfD wird in einem Abschnitt über ,,Tabuthemen‘‘ gesprochen. 4 von 5 Tabuthemen sind die gewaltbereiten und hassbereiten Zugewanderten, die unseren Schulalltag und das gemeinsame Leben und Lernen von Schülerinnen verschlechtern!

Aber wir sagen: Tabuthemen, die angesprochen werden müssen, sind marode und kaputtgesparte Schulen, zu große Klassen, Leistungsdruck und soziale Auslese, Diskriminierung von Schülerinnen, keine Chancengleichheit, Kinder- und Jugendarmut und überlastetes Lehrpersonal! Das muss sich verändern! Dafür müssen wir Forderungen aufstellen!

Denn das ganze Programm der AfD lässt sich auf einen einfachen Nenner reduzieren: Die Migration ist an allem schuld! Zu hohe Mieten? Liegt an den Migranten! Zu niedrige Löhne? Liegt an den Migranten! Unterfinanzierte Schulen? Liegt an den Migranten! Diese vereinfachende und hetzerische Rhetorik lenkt nur davon ab, dass die AfD keinerlei Lösungen für die echten sozialen Probleme unserer Stadt hat.

Wir erleben immer mehr Soziale Kürzungen in NRW, welche zeigen, dass eben ganz im Gegenteil nicht für uns sondern gegen uns gehandelt und entscheiden wird!

43 Millionen Euro im Bereich der Freien Wohlfahrtspflege und gesellschaftspolitisch relevanter Programme werden gestrichen!Betroffen sind u. a. Leistungen in den Bereichen Integration, Flucht, Inklusion, Suchthilfe, Armutsbekämpfung, Familienhilfe, Aids Hilfe, Altenhilfe, sowie Unterstützung für Menschen mit Behinderung

Kürzungen bis zu 2 Millionen Euro für Gewaltprävention, vor allem im Bereich der Frauenhäusern und Beratungsstellen trotz der steigenden Gewalt gegen Frauen und Mädchen

255 Millionen Euro sollen für die Hochschulen NRWs ab 2026 gestrichen werden. Zusätzlich sollen 240 Millionen aus den Rücklagen der Hochschulen weggonemmen werden. Das bedeutet, dass viele Lehrstühle und Lehrangebote gestrichen werden, sodass die Qualität unserer Bildung darunter leiden wird.

Es reihen sich eine Liste an Kürzungen sowohl auf Kommunaler als auch auf Landes und bundesweiter ebene an

Liebe Freundinneunde,
auch in der Vergangenheit standen wir hier!

Auch im Rahmen der Bundestagswahlen haben die Vereine und Organisationen des Bündnisses gegen rechts wöchentlich Infostände gemacht, um auf die migrationsfeindliche und spalterische Politik der Parteien aufmerksam zu machen!

Bei den Gesprächen mit jungen Menschen mit Migrationshintergrund sind oft Sätze wie ,,Ich kann eh nicht wählen‘‘ oder ,,Was soll sich verändern‘‘ gefallen!

Und während dieser Zeit und auch jetzt hat diese Politik Jugendliche mit Migrationshintergrund – aber auch ohne – noch stärker in diese Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit gedrängt!
Denn diese immer wieder vorgeworfene sogenannte ,,Ignoranz‘‘ und Hoffnungslosigkeit sind die Konsequenz von einer rassistischen und spalterischen Politik. Die Konsequenz einer jahrelangenSparpolitik, die Bedürfnisse der Jugend und Arbeiterinnen systematisch in den Hintergrund gedrängt.

Die Konsequenz von dem Ausschluss von über 1.5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund an den kommenden Kommunalwahlen!

Deswegen müssen wir eine Antwort finden! Wir müssen von unten wie mit dieser Demonstration, Stärkung unserer lokalen Bündnisse und mit unseren Kämpfen in unseren Schulen, Universtäten und Betrieben gegen diese Politik einstehen! Gegen Sozialabbau, Rassismus und Nationalismus und für gemeinsame Interessen und Forderungen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir lassen nicht zu, dass der steigende Rechtsruck unsere Stadt vergiftet! Wir lassen nicht zu, dass sie soziale Fragen in rassistische verwandelt! Wir lassen nicht zu, dass wir gegeneinander ausspielt werden!

Wir stehen hier heute für ein solidarisches Bochum! Für ein Bochum, in dem kein Mensch aufgrund seiner Herkunft, seiner Religion oder seines Passes ausgegrenzt wird! Für ein Bochum, in dem soziale Gerechtigkeit nicht nur ein leeres Versprechen ist!

Vielen Dank!