Mit großer Bestürzung hat die Fraktion FASG – Frieden, Arbeit und Soziale Gerechtigkeit vom Tod des Bochumer Bürgers und deutschen Staatsangehörigen Abdul R. Al-Najjar (77) im Gazastreifen erfahren.
Die FASG schreibt: »Herr Al-Najjar war über viele Jahre als Taxiunternehmer in Bochum tätig und galt als gesellschaftlich engagiertes Mitglied unserer Stadtgemeinschaft. Nach Informationen aus seinem persönlichen Umfeld reiste er noch vor dem 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen, um familiären Verpflichtungen nachzukommen. Eine Rückkehr nach Deutschland war jedoch durch den Krieg nicht mehr möglich.
Nach Angaben seiner Familie nahm Herr Al-Najjar zuletzt am 2. Juni 2025 Kontakt mit dem Roten Kreuz in Ramallah auf, um Hilfe zu erhalten. Weniger als 48 Stunden später kam er durch massive Explosionen ums Leben.
Herr Al-Najjar, hinterlässt Kinder, Enkelkinder und zahlreiche Angehörige in Deutschland, die tief in Bochum verwurzelt sind.
FASG fordert öffentliche Stellungnahme der Stadtspitze
Die Fraktion FASG fordert den Oberbürgermeister sowie die Stadtspitze Bochums nachdrücklich auf, sich öffentlich zu diesem tragischen Todesfall zu äußern. Es geht um mehr als symbolische Anteilnahme; es geht um die Anerkennung individuellen menschlichen Leids und um ein sichtbares Zeichen der Solidarität gegenüber den Angehörigen eines verstorbenen Bochumer Bürgers.
„Wenn ein Mitglied unserer Stadtgesellschaft unter diesen Umständen im Ausland ums Leben kommt, darf dies nicht kommentarlos bleiben. Die Stadt Bochum muss Haltung zeigen – aus Mitgefühl, aus Verantwortung und vor allem aus Solidarität. Der Tod von Herrn Al- Najjar macht das menschliche Leid, das der Nahostkonflikt verursacht, auch für unsere Stadtgesellschaft schmerzhaft greifbar. Es ist ein tragisches Beispiel dafür, wie Kriege konkrete Auswirkungen im unmittelbaren Lebensumfeld haben können.“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Mehriban Özdogan.
Appell an Politik und Gesellschaft
Die FASG ruft alle demokratischen Kräfte in Politik und Gesellschaft dazu auf, sich unmissverständlich für den Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten und für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts einzusetzen. Der Tod von Herrn Al-Najjar ist eine Mahnung, dass Menschenleben niemals geopolitischen Interessen untergeordnet werden dürfen.
Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt der Familie Al-Najjar und allen, die um ihn trauern.«