Die Bochumer Linke übt scharfe Kritik an der gestern von der Hauptversammlung der Vonovia SE beschlossenen Dividendenausschüttung. Das Wohnungsunternehmen, das seinen) Hauptsitz in Bochum hat, wird für das Geschäftsjahr 2024 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro an seine Aktionärinnen und Aktionäre ausschütten. Die Dividende beträgt 1,22 Euro pro Aktie – ein Anstieg von rund 36 Prozent im Vergleich zum Vorjah
Die Linke schreibt: »Vonovia hatte im März in seinem Geschäftsbericht für das Jahr 2024 eine durchschnittliche Mietensteigerung von 4,1 Prozent gemeldet. Im Unternehmensjargon der Hauptversammlung klingt das so: „Vonovia tritt aufs Gaspedal und wird wieder wachsen.”
„Mietensteigerung als ‚Gaspedal‘ für Wachstum zu verkaufen ist ein Schlag ins Gesicht für alle Mieterinnen und Mieter”, sagt Horst Hohmeier, Mitglied der Bochumer Linken im Rat. „Das ist ein Skandal. Besonders in einer Zeit, in der viele Menschen mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen.“
Wiebke Köllner, Oberbürgermeisterkandidatin der Bochumer Linken, ergänzt: „Wenn ein börsennotiertes Wohnungsunternehmen steigende Mieten zur Gewinnmaximierung nutzt, um Milliardensummen an Aktionäre weiterzugeben, ist das eine Enteignung, die täglich stattfindet: eine Enteignung der Mieterinnen. Als Mieter einer Vonovia Wohnung sind mein Partner und ich davon selbst betroffen – auch unsere Miete soll weiter erhöht werden. Wohnen ist ein Grundrecht. Unser Zuhause darf keine Ware sein, aus der Rendite gepresst wird. Wohnen muss für alle bezahlbar bleiben!“
Die Bochumer Linke fordert als Konsequenz eine grundlegende Reform der Wohnungspolitik auf kommunaler Ebene und bundesweit. „Großkonzerne wie Vonovia dürfen nicht länger unkontrolliert über den Wohnungsmarkt bestimmen“, so Hohmeier weiter. „Wir brauchen einen Ausbau des gemeinwohlorientierten Wohnens, einen konsequenten Mietendeckel und langfristig eine Vergesellschaftung großer Wohnungskonzerne, um den Wohnungsnotstand in Bochum und anderen deutschen Städten wirkungsvoll zu bekämpfen.“ «