Mittwoch 07.05.25, 16:23 Uhr
Zwischen Lebensrettung und Traumatisierung –

Die Kindertransporte 1938/39 nach Großbritannien


Am Dienstag, 13. Mai 25 lädt die VVN-BdA Bochum  zu einem Vortrag zu den Kindertransporten um 19:00 in die ZANKE ein.

»1938/39: Zwischen den Novemberpogromen und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs werden etwa 10.000 Kinder zwischen drei und 17 Jahren mithilfe der sogenannten „Kindertransporte“ nach Großbritannien gebracht, um sie vor dem antisemitischen Terror zu retten. Die Kinder müssen ohne ihre Familien nach Großbritannien reisen, wo sie in Heimen oder Pflegefamilien unterkommen. Sie können sich in der Regel überhaupt nicht verständigen und viele von ihnen wechseln ihre Umgebung in der folgenden Zeit mehrfach. Von Forschung und Öffentlichkeit werden ihre Erlebnisse viele Jahrzehnte ignoriert.

Der Vortrag bricht mit der verbreiteten Darstellung dieser Kinder als die „glücklich Geretteten“ und beleuchtet die Komplexität ihrer Erlebnisse im Detail. Es wird außerdem der Frage nachgegangen, welche Wege die damaligen Kinder heute finden, im autobiographischen Erzählen ihre weit vergangenen und doch bis heute fortwährenden Erlebnisse zu Be- und Verarbeiten. Wie handeln sie erzählerisch die Ambivalenzen zwischen Lebensrettung und potenzieller Traumatisierung aus? Was können wir anhand ihrer Geschichten über die Folgen von sequenziellem und sozial zugefügtem Leid lernen?»

Maria, die Referentin, ist Sozialwissenschaftlerin und promovierte als Stipendiatin des Cusanuswerks sowie des dem Lehrstuhl für Sozialtheorie und Sozialpsychologie zugeordneten Hans Kilian und Lotte Köhler-Centrums für sozial- und kulturwissenschaftliche Psychologie und historische Anthropologie (KKC) an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.

Das Buch mit dem gleichnamigen Titel (mit einem Vorwort von Jürgen Straub) erschien in diesem Jahr im Psychosozialverlag, ISBN-13: 978-3-8379-3425-0

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