Freitag 14.03.25, 00:29 Uhr

Porsche retten?


von Annette Schnoor, Attac

Heute stand in der Frankfurter Rundschau: „Porsche fährt hohen Verlust ein“. Mensch denkt also – sei es mit Freude oder mit Gram -, Porsche habe im letzten Jahr Miese gemacht. Tatsächlich erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 3,6 Milliarden Euro. Weniger als im Vorjahr, aber auch nicht gerade Peanuts.
Mit einem eben solchen Täuschungsmanöver hat uns der VW (Mutter-)Konzern vor Kurzem beglückt. VW gehe es so schlecht, hieß es da, dass man Beschäftigte entlassen, Werke schließen, Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge kündigen müsse.  Dabei hat VW einen Gewinn von 12, 4 Milliarden erzielt, das operative Ergebnis betrug 19,1 Milliarden Euro. Dazu kommen 3 Milliarden Rückstellungen für „Restrukturierungsmaßnahmen“, was dann insgesamt – wie Oliver Blume bei NTV verkündet hat – fast dem Ergebnis des Vorjahres entspricht.

Wer jetzt sagt: viel Lärm um nichts, der irrt. Immerhin hat VW von Betriebsrat und IG Metall einen „Zukunftsvertrag“ erpresst, der den Abbau von 35000 Stellen bis 2030, den Verzicht auf Tariferhöhungen bis 2027 und die Streichung von Sonderzahlungen enthält. Freundlicherweise verzichten die 9 Konzernvorstände 2025 und 2026 auf elf Prozent ihrer Bezüge von zusammen 40 Millionen (!). Aber dass jetzt lt. Vertrag auch das Management Federn lassen muss, macht die Sache nur wenig besser und ändert am eigentlichen Skandal nichts.