

Auf der großen Video-Werbewand an der Universitätsstraße, die vor allem den Wartenden auf den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs ins Auge fällt und auf einer Werbefläche am Parkhaus im Bermuda-Dreieck wird für die Anti-AfD-Demo am kommenden Freitag geworben. Ein Aktivist im Bündnis gegen Rechts fand die Idee so gut, dass er die Werbefläche mietete. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mobilisiert ihre Mitglieder, »auf die Straße zu gehen und zu zeigen, dass die GEW als Bildungsgewerkschaft eintritt …
- – Für ein demokratisches und solidarisches Miteinander!
- – Für ein gerechtes und gutes Bildungssystem!
- – Gegen Ausgrenzung und Hass!
- – Gegen die AfD!
Rebecca Sirsch aus dem GEW-Leitungsteam erklärt dazu: „Die gesellschaftlichen Baustellen, ob global oder lokal hier bei uns, scheinen immer unübersichtlicher zu werden. Vielfach führt dies dazu, dass der Konsens darüber, wie wir in einer demokratischen Gesellschaft miteinander leben wollen, immer weiter bröckelt. In den Schulen, Hochschulen, KITAs usw. bröckeln jedoch buchstäblich auch die Wände, so kaputt gespart ist die öffentliche Infrastruktur.
Das bildet den Boden für die Hetze der AfD: Bei immer knapper werdenden finanziellen und personellen Resourcen haben Stammtischparolen leichtes Spiel. Menschen mit Migrationshintergrund sind von dieser Hetze, die „Remigration“ als Ziel erklärt, verängstigt. Doch gerade im Bildungsbereich wissen wir, dass unsere Gesellschaft von Vielfalt und dem guten Miteinander Aller lebt. Dass die Bedingungen an den Schulen und in allen Bildungsbereichen immer schwieriger werden, dass die Integration und das Miteinander darunter leiden, dass Lehrkräfte und Erzieher*innen häufig die Löcher stopfen müssen und mittlerweile eine Aufsicht von bis zu 60 Kindern pro Erzieher*in zulässig ist – all das zeigt, dass unser Bildungssystem dringend mehr Personal und bessere Ausstattung benötigt.
Nazis gibt es nicht nur in den Parlamenten. Auch wir im Bildungsbereich kennen es schon. Rechte Parteien und Ideologien versuchen auch in unserem Arbeitsbereich Fuß zu fassen. Sie greifen immer wieder Kolleg*innen von uns an und fordern, dass Lehrkräfte sich „politisch neutral“ verhalten sollen.
Doch wenn es um die grundlegenden Eckpfeiler unserer Gesellschaft geht, sind wir nicht neutral. Das gebietet unser demokratischer Bildungsauftrag. Eine freie Gesellschaft, gleiche Rechte für Alle und eine solidarische Gesellschaft sind nicht verhandelbar, sondern der Kompass, der uns leitet.
Darum setzen wir uns als GEW besonders für eine gerechte und gute Bildung für Alle ein, denn wer weiß, wie die Welt funktioniert, kann auch bei ihrer Gestaltung mitmachen.
Wir wollen eine Gesellschaft, die wir mitgestalten können und in der wir ohne Angst verschieden sein können.
Es reicht nicht, nur keine Nazis zu wählen.
Verteidigen wir gemeinsam unsere demokratischen Werte!
Gehen wir gemeinsam auf die Straße und zeigen der AfD die rote Karte!“
Die Demo startet am Freitag, 14.02.2025 um 18:30 Hauptbahnhof Bochum. Die GEW trifft sich an der Radstation seitlich des Haupteingangs des Bahnhofs und demonstriert als GEW gemeinsam.«