Die Initiative Religionsfrei im Revier lädt am Sonntag, den 8. Dezember um 11 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in der KoFabrik ein: »Als die Menschen begannen, sich in größeren sozialen Einheiten zu organisieren, ließen sie sich viel einfallen, um Autoritäten zu konstruieren, die Normen für das gesellschaftliche Zusammenleben verbindlich machten. Die Sterne, die Ahnen. Naturphänomene und Tausende von Göttinnen und Götter wurden zu Wächterinnen und Wächtern von Geboten, die in vielfältiger Ausprägung verbindlich wurden. Die Autorität der Gottgestalten wurden mit wundersamen Mythen ausstaffiert und das ganze zu Religionen entwickelt.
Vor zwei-, dreitausend Jahren gehörte z. B. eine kreative Zeugungsgeschichte zu einer ordentlichen Religion notwendig dazu. Ohne die verkündete Potenz des „heiligen Geistes“ wäre das Christentum als neue Religion unattraktiv gewesen. Wenn heute Theologinnen oder Theologen ernst genommen werden wollen und erzählen, dass es sich um einen Übersetzungsfehler handelt und die Mutter ihres Religionsschöpfers in den Originaldokumenten als „junge Frau“ und nicht als „Jungfrau“ beschrieben wird, dann ist das bösester Frevel. Jungfrau war für die Mutter eines göttlichen Sohnes damals ein Muss.
Wenn wir jetzt mit dem Weihnachtsmärchen berieselt werden, ist das ein guter Anlass nachzufragen, wer sich wo und wann die einzelnen Geschichten zuerst ausgedacht hat. Bibel und Koran sind schließlich nur ein „best of“ von uralten Mythen.«