Donnerstag 29.08.24, 09:27 Uhr
Im Gedenken an die Opfer von Solingen

Mahnwache


Die DIDF und die DIDF-Jugend laden zu einer Mahnwache am Bochumer Hauptbahnhof für Freitag, 30.8.2024 um 18:00 im Gedenken an die Opfer von Solingen ein.

»Am 23. August fand das Gründungsfest der Stadt Solingen statt. 650 Jahre sollten gefeiert werden. Beim Stadtfest kam es allerdings zur Tragödie.

Ein Mann stach auf mehrere Menschen mit einem Messer ein, drei Menschen starben, acht weitere sind verletzt. Der flüchtige Täter stellte sich später der Polizei. Der 26-jährige Syrer teile laut Bundesanwaltschaft die Ideologie der Terrorvereinigung „Islamischer Staat“ (IS). So wie wir fordern, dass sämtliche rassistischen und faschistischen Organisationen verboten werden müssen, gilt diese Forderung auch für radikal-islamistische Organisationen, die einen Keil in unser Zusammenleben zu treiben versuchen.

Die faschistische Gesinnung des Täters unterscheidet sich in keiner Weise von der des Täters von Hanau oder anderer rassistischer Anschläge. Wir verurteilen den Anschlag aufs Schärfste, sprechen den Familien der Verstorbenen unser Beileid aus und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung.

LASSEN WIR UNS NICHT SPALTEN!

Das Entsetzen und die Wut vieler Menschen darüber, warum jemand solche Morde begeht, ist verständlich. Diese Gewalttat darf aber nicht Anlass dafür sein, dass Geflüchtete weiterhin und noch stärker unter Generalverdacht gestellt werden. Menschen, die vor Krieg, Hunger und Terror in ihrem eigenen Land fliehen mussten, können nichts für die Taten von Radikalen.

Im gleichen Atemzug mit der Verurteilung des Verbrechens sprechen nahezu sämtliche Parteien nun über beschleunigte Abschiebungen oder sogar über Aufnahmestopps.

Aber Radikalisierung kann man nicht verhindern, indem man die Probleme einfach „wegschiebt“. Nicht wenige radikalisieren sich erst in Deutschland. Deshalb dürfen wir nicht auf die rechte Propaganda des „kriminellen Geflüchteten“ hereinfallen, sondern müssen mit jedem Angriff auf unser Zusammenleben umso deutlicher und entschiedener gegen Rassismus und Hass einstehen.

DIE POLITIK MUSS HANDELN!

Das war nicht die erste Tragödie, die sich in Solingen ereignete. 1993 zündeten Neonazis ein von einer türkeistämmigen Familie bewohntes Haus an. Fünf Menschen starben darin, das jüngste Opfer war erst 5 Jahre alt. Ob Neonazis in Solingen, Rostock oder Hanau oder Islamisten in Berlin oder Solingen, sie alle verfolgen das Ziel, Hass und Vorurteile zu schüren und uns zu spalten. Parteien, wie die AfD, aber auch die CDU schütten Öl ins Feuer dieser Kräfte. Dabei sind es Krieg, Armut, sowie Rassismus und Ausgrenzung, die den Nährboden für sie schaffen.

Wir, die Föderation Demokratischer Arbeitervereine, fordern weiterhin ein Verbot aller faschistischen Organisationen. Wir fordern alle Werktätigen, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht, dazu auf, sich nicht spalten zu lassen. Lassen wir es nicht zu, dass die rückschrittlichen Kräfte gewinnen. Zeigen wir unsere Solidarität und unser Mitgefühl.«