Dienstag 25.06.24, 08:12 Uhr
Bundesweites Treffen von widersetzen letzten Sonntag in Bochum

Letzte Vorbereitungen für Essen


Knapp eine Woche vor dem Bundesparteitag der AfD in Essen am nächsten Wochenende traf sich am vergangenen Sonntag in Bochum noch einmal das bundesweite Bündnis widersetzen, um letzte Vorbereitungen für die Gegenaktionen in Essen zu treffen. Auf dem Treffen spiegelte sich beeindruckend die breite Basis wider, die widersetzen innerhalb von acht Wochen seit der Gründung geschaffen hat. Gewerkschafter*innen, Aktivist*innen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung, Feminist*innen und Antifaschistinnen und andere sind Teil dieser Bewegung. Das wurde auch sichtbar an den kurzen Statements anwesender Organisationen, von der Landesvorsitzenden von Verdi über die Linke, die grüne Jugend bis hin zur feministischen Interverntion und antikapitalistischen Strukturen. Es zeigte sich ein breiter Konsens darüber, dass die AfD eine reale Bedrohung demokratischer Verhältnisse darstellt, dass zugleich deren menschenverachtende Positionen sich bereits immer mehr in Regierungspolitik niederschlägt und die Rechtsentwicklung weit über die AfD hinaus geht.

Es bestand Einigkeit darin, dass es angesichts der faschistischen Entwicklung der AfD und deren Wirkung auf die politischen Entscheidungen im Land Zeit für den zivilen Ungehorsam ist. Katharina Schabedissen, verdi-Sekretärin und eine der Initiatorinnen von widersetzen betont zum Charakter des Protestes: „Es geht um einen Widerstand, an dem jede und jeder teilnehmen kann. Wir sind entschlossen und wir achten aufeinander. Wir werden gewaltfrei und bunt den Raum nehmen – das ist unser Aktionskonsens. Wir verteidigen demokratische Grundrechte, denn diese sind durch das Erstarken der AfD konkret bedroht. Ziviler Ungehorsam ist ein Bestandteil der Demokratie. Ghandi, Mandela, Rosa Parks, die Antiatomkraftinitiativen – und auch Streiks.“

Auf dem Treffen wurde darüber informiert, dass es im Verlauf dieser Woche auf der Seite von widersetzen.com konkrete Hinweise mit allen Informationen veröffentlicht werden, was wo stattfinden wird. Für Bochum ist jetzt schon so viel klar:

6 Uhr in Essen am Hauptbahnhof. Dort wird es am Südausgang einen Infopunkt geben, wo Infomaterial und Warnwesten ausgegeben werden. Dort werden – soweit nicht vorher schon geschehen – Bezugsgruppen gebildert.

Gemeisamer Ausgangspunkt ist dann eine Kundgebung nördlich des Hauptbahnhofs.

Parallel zu den Aktionen von widersetzen ist ein Camp gegen Rassismus geplant, das Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet die Möglichkeit bieten soll, an den Protesten teilzunehmen. Der geplante Standort in Essen-Werden wurde untersagt. Neuer Standort könnte Hörsterfeld im Osten von Essen werden.