Seit dem Ausbruch des verfluchten Krieges im Sudan am Morgen des 15. April 2023 haben die Übergriffe beider Konfliktparteien auf die schutzlose Zivilbevölkerung, die tagtäglich einer Vielzahl von Qualen ausgesetzt sind, nicht aufgehört. Tötung, Plünderung, Diebstahl, Besetzung von Häusern und Bombardierung aus der Luft sind an der Tagesordnung.
Im Westen des Landes, in Darfur, wo die Wunden der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Bashir-Regierung noch immer tief sitzen, erhebt erneut die gleiche Miliz – die Janjaweed – ihr Haupt. Städte wie El Geneina und Nyala versinken in einem Meer aus Leichenteilen und dem Blut ziviler Opfer. Verzweifelte Schreie und Hilferufe hallen ungehört in der Leere. Weiter geht es nach Khartum, einer Geisterstadt, bewohnt von den Schwachen, die keine Zuflucht finden. Wer hier nicht den Kugeln zum Opfer fällt, stirbt den Hungertod.
Dieser Krieg ist vergessen. Die Welt ist mit anderen, wichtigeren Konflikten beschäftigt, als ob es eine Hierarchie des Leidens gäbe. Man differenziert zwischen den Opfern des Putin-Krieges, des Israel-Hamas-Konflikts und denen im Sudan. All diese Tragödien zeigen, wie rassistisch die Welt ist. Die viel beschworenen Ideale von Gleichheit und Menschenrechten scheinen hohl, wenn wir täglich erleben, dass nicht alle Leben gleich viel wert sind. Selbst zwischen den Opfern wird unterschieden.
An diesem Frauentag grüße und ehre ich die Frauen meines Landes. Sie sind die größten Opfer dieses Krieges, der buchstäblich auf ihren Schultern ausgetragen wird. Die Zahlen der Gewalt gegen Frauen in diesem Krieg sind erschütternd: Mord, Vergewaltigung, Zwangsheirat.
Sie wurden zur Prostitution gezwungen. Die Frauen in meinem Land werden auf Sklavenmärkten gehalten, entführt und verkauft. Und die ganze Welt schaut zu… und kauft vielleicht sogar mit. Denn diese Märkte sind für alle offen und bereits bekannt.
Trotz allem trägt die Frau die Last des Zusammenhalts und des Überlebens der Familie. Sie plant die oft tagelangen und nächtelangen Vertreibungsreisen mit ihren Kindern und organisiert die Flucht in die Nachbarländer. Sie sorgt für Essen und Trinken und kümmert sich um die Lebensangelegenheiten ihrer Familie, sowohl der kleinen als auch der großen. Die Männer hingegen sind mit Krieg, Zerstörung und Blut beschäftigt.
Ich appelliere an Sie alle: Richten Sie Ihren Blick auf den Sudan! Nehmen Sie Anteil an der Tragödie dieses Landes. Sprechen Sie mit Ihren Verwandten und Freunden darüber. Spenden Sie, auch wenn es nur ein kleiner Betrag ist. So helfen Sie den Frauen im Sudan, die notwendigsten Dinge für ein Überleben zu bekommen.
Lasst uns diesen vergessenen Krieg wieder ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Die Welt muss von der humanitären Katastrophe erfahren.
Abschließend möchte ich mich bei den Organisator*innen dieser Demonstration für die Gelegenheit bedanken, zu Ihnen sprechen und Ihnen einen kleinen Einblick in die Situation in meinem Heimatland geben zu können.
Mein Gruß gilt allen Frauen, wo immer sie auch leben und für welche Sache sie auch immer kämpfen. Mein Gruß gilt den Frauen, die den Preis für die Kriege tragen, die derzeit in der Welt geführt werden. Meinen Gruß an die großartigen Frauen meines Landes! Bleibt stark und kämpft weiter für eure Rechte!
Text: Hind vom Sudanesischen Verein Aachen
Übersetzung: Hanna El-Kabbout
الحروب التي تخاض على أجساد النساء
منذ اندلاع الحرب اللعينة في السودان في صباح الخامس عشر من أبريل لعام ٢٠٢٣ لم تتوقف الانتهاكات من الطرفين على المواطنين العُزل، الذين يتعرضون كل يوم لصنوف العذاب من قتل ونهب وسرقة واحتلال للمنازل وقصفها بالطيران.
من أقصى غرب البلاد دارفور التي ما استفاقت من جرائم الحرب والجرائم ضد الانسانية من قِبْلِ حكومة المخلوع البشير، حتى تم استباحتها مرة أخرى من قِبْلِ نفس المليشيا (مليشيا الجنجويد)، التي حولت مدن كاملة مثل الجنينة ونيالا إلى بحور من أشلاء الضحايا المدنين ودمائهم، وملأت فراغها بالعويل والاستغاثة التي لا تجد اذناً تسمع، مروراً بالخرطوم التي تحولت لمدينة أشباح يسكنها المستضعفون الذين لا ملجأ لهم خارجها من لم يمت فيها بالرصاص، مات جوعاً.
هذه الحرب المنسية التي نسيها العالم وانشغل عنها بحروب أخرى أكثر أهمية، وكأن الضحايا أيضاً يجب التمييز بينهم، ما بين ضحايا حرب بوتن أو حرب إسرائيل / حماس وضحايا الحرب في السودان، يتضح مدى عنصرية هذا العالم، وزيف شعاراته الرنانة، مثل: (المساواة وحقوق الإنسان)، ونحن نرى كل يوم بأننا لسنا سواء، هناك فرق حتى بين ضحية وأخرى.
في هذا اليوم، يوم النساء، التحية والتجلة لنساء بلادي وهن أكثر ضحايا هذه الحرب التي تدار حرفياً على ظهورهن، ما نعرفه من أرقام العنف المُسجل ضد النساء خلال هذه الحرب مذهلة، قتل، واغتصاب، وزواج قسري.
تحولن إلى عمالة جنسية اجبارية، فالنساء في بلادي يقام لهن أسواق النخاسة، يتم اختطافهن وبيعهن والعالم يتفرج .. وربما يشتري .. ربما، وهذه الأسواق مكشوفة ومعروفة للجميع.
ورغم ذلك هي المرأة التي يقع عليها عبء تماسك الأسر، ونجاتهم، هي التي تخطط لرحلات النزوح التي تأخذ في الغالب أياماً وليالٍ مع أطفالها، هي التي تخطط لرحلات اللجوء لدول الجوار، هي من عليها تدبير المأكل والمشرب وإدارة شئون حياة أسرتها الصغيرة، وربما الكبيرة أيضاً، فالرجال مشغولون بما هو أهم (بالحرب والدمار والدماء).
ندائي إليكن، إليكم، ضعوا أعينكم على السودان، شاركوا مأساته، تحدثوا مع أقاربكم، مع من حولكم، تبرعوا ولو بالقليل حتى تستطيع النساء هناك الحصول على ضروريات الحياة.
اخرجوا هذه الحرب المنسية إلى الأضواء مرةً أخرى لينتبه العالم للكارثة الإنسانية التي تحدث هناك.
ختاماً
الشكر أجزله لمنظمي هذه المظاهرة على الفرصة حتى اتحدث إليكم، وأنقل لكم ولو القليل مما يحدث في وطني.
التحية للنساء أينما كن وعاش نضالهن، التحية للمرأة التي تتحمل وتدفع ثمن الحروب التي تدور في العالم الآن.
التحية لنساء بلادي العظيمات، دمتن ودام كفاحكن ونضالكن.