„Chile despertó! – Chile ist aufgewacht!“ war der Slogan der sozialen Revolte, die im Oktober 2019 Tausende Chilen:innen auf die Straße trieb. Darüber berichtet am Freitag. den 22. September um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer die chilenische Illustratorin Su Rivas. Sie hat diesen historischen Prozess bis zum Referendum 2022 in farbenfrohen Comics Schritt für Schritt begleitet und konnte damit bei vielen Menschen international Interesse, Empathie und Bewusstsein für die Situation der chilenischen Bevölkerung wecken. Diesen Comic wird sie bei uns im Rahmen einer multimedialen Lesung vorstellen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar zu erwerben.
Zum Hintergrund der Ereignisse schreibt der Bahnhof Langendreer in seinem Programm: »Ausgelöst durch eine Fahrpreiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr, entwickelten sich die anfänglichen Proteste von Schüler:innen zu einem Aufstand gegen 30 Jahre neoliberale Politik und das durch starke soziale Ungleichheit geprägte System des lateinamerikanischen Landes. Der Staat reagierte mit brutalen Mitteln auf die Proteste und erklärte der eigenen Bevölkerung den Krieg.
Zwei Jahre später wurde von einem geschlechterparitätisch besetzten Konvent mit 155 direkt gewählten Bürger:innen des Landes, darunter Vertreter:innen der indigenen Gemeinschaften, eine neue Verfassung für Chile erarbeitet. Dieser Prozess, der von der Hoffnung getragen wurde, das politische System von Grund auf zu reformieren und einen echten Neubeginn zu wagen, ist leider im Referendum 2022 mit großer Mehrheit abgewiesen worden.
SU RIVAS ist Chilenin und lebt seit 2006 in Hamburg. Sie arbeitet als selbstständige Illustratorin und Comic-Zeichnerin für Print- und Online-Medien. Mit ihren Zeichnungen möchte sie Empathie und Bewusstsein für die sozialen Probleme weltweit erzeugen.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Chile – 50 Jahre Putsch, Widerstand und Solidarität“ in Kooperation mit dem Bahnhof Langendeer und dem Bochumer Bündnis Solidarität und Erinnerung.
Der Eintritt ist frei«