Montag 21.08.23, 09:51 Uhr
ver.di Aktion morgen mit Frank Werneke

Tarifrunde Handel: Streikveranstaltung in Bochum


Am morgigen Dienstag (22.08.) ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) rund 3.500 Beschäftigte des Einzel- sowie des Groß- und Außenhandels zum Streik und ruft zur Demonstration in Bochum auf: »um in den laufenden Tarifrunden für den Handel Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Die Streikenden werden am Vormittag zu einer Kundgebung mit anschließender Demonstration vor dem Bergbaumuseum in Bochum erwartet. Auf der Veranstaltung werden der ver.di-Vorsitzende, Frank Werneke, und die Verhandlungsführerin für den Handel, Silke Zimmer, zu den Streikenden sprechen. Die Verhandlungen im Einzelhandel werden am 25. August und im Groß- und Außenhandel am 4. September fortgesetzt.

„Menschen sollten von ihrer Hände Arbeit leben können. Das gilt auch und vor allem für die Beschäftigten im Handel. Sie wurden noch in der Pandemie als für die Gesellschaft systemrelevant hervorgehoben. Jetzt frisst die Inflation Monat für Monat immer mehr von ihrem Gehalt auf. Die bisherigen Angebote der Arbeitgeber im Handel, reichen eindeutig nicht zu einer Sicherung der Einkommen. Deshalb kämpfen die Beschäftigten für einen guten Tarifabschluss. Damit diejenigen, die für unser aller Versorgung sorgen, auch in Krisenzeiten anständig von ihrer Hände Arbeit leben können. Sie haben dafür die Solidarität und Rückendeckung der gesamten ver.di“, erklärte der ver.di Vorsitzende Frank Werneke.

„Seit April warten die Beschäftigten auf Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit. Die Arbeitgeber bieten nach fünf Verhandlungsrunden aber weiterhin nur Reallohnverluste. Viele Handelsbeschäftigte sind akut von Altersarmut bedroht. Dass Kolleginnen und Kollegen nach 45 Jahren harter Arbeit fürchten müssen, mit ihrer Rente nicht über die Runden zu kommen, ist nicht hinnehmbar. Dieser Entwicklung kann man durch nachhaltige Entgelterhöhungen entgegenwirken. Ihnen diese Sicherheit zu verweigern ist respektlos und muss ein Ende haben“, so die Verhandlungsführerin Silke Zimmer.

ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro. 

Im Groß- und Außenhandel NRW fordert ver.di eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.

Bisher bieten die Arbeitgeber im Einzel- sowie im Groß- und Außenhandel für das Jahr 2023 eine Entgelterhöhung zwischen 5,1 Prozent und 5,3 Prozent an. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von jeweils 700 Euro pro Jahr im Groß- und Außenhandel und 450 Euro im Einzelhandel. Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien wollen die Arbeitgeber auf dieses Angebot anrechnen. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 Prozent und 3,1 Prozent. Alle Angebote haben eine Laufzeit von 24 Monaten.«