Montag 21.08.23, 22:34 Uhr
MURX-Festival findet wie geplant statt

Rottstraßenfest kann nicht stattfinden 3


Am Samstag hätte eigentlich wieder das Rottstraßenfest stattfinden sollen, doch nun muss es wegen einer fehlenden Genehmigung kurzfristig abgesagt werden, teilt das atelier automatique mit: »Es sollte einer der Höhepunkte des MURX Festivals werden, die Nachbarschaft plant seit Monaten daran, aber jetzt muss das Fest, nach zahlreichen Versuchen es zu retten, doch abgesagt werden. „Wir sind seit Juni mit dem Ordnungsamt in Gesprächen, um die nötigen Genehmigungen einzuholen, so, wie auch in den Jahren zuvor“ beschreibt das Team des MURX-Festivals, die Situation. „Nun kam, kurz bevor das Festival startet, die Information, dass wir eine der zahlreichen Genehmigungen nicht erhalten. Und das völlig kurzfristig.“

Besonders ärgerlich: Begründet wird der Schritt unter anderem damit, dass eine Baustelle nicht fertig wird. Das sorgt bei den Beteiligten in der Nachbarschaft für Stirnrunzeln „Es wird sich ja schon länger abgezeichnet haben, dass die Baumaßnahme nicht abschlossen werden kann. Hätten sie uns früher darüber informiert, hätten wir noch eine terminliche Verschiebung ermöglichen können“.

Endgültige Absage nicht zu vermeiden

Nach zahlreichen gescheiterten Vorschlägen, die der Runde Tisch der Nachbarschaft gemeinsam ehrenamtlich erarbeitet hat, wie z.B. einer Alternativroute in den Seitenstraßen der Rottstraße und der Verlagerung des Flohmarktes auf einen Spielplatz, musste eingesehen werden, dass eine endgültige Absage nicht mehr zu vermeiden ist. Das MURX-Team führt weiter aus: „Wir bedauern die Absage sehr, vor allem da so viel nachbarschaftliches und ehrenamtliches Engagement in der Organisation und Planung des Festes steckt. Straßenfeste dienen ja nicht nur der Unterhaltung – sie sind ein wichtiger Faktor für ein solidarisches Miteinander und eine kollektive Stadtentwicklung. Die Chance, den zahlreichen Initiativen der Rottstraße und Umgebung eine gemeinsame Bühne bieten zu können, wurde somit in diesem Jahr verwehrt.“

Hintergrund

Das Rottstraßenfest findet seit 2018 statt und ging als Idee aus dem Runden Tisch der Rottstraße hervor. 2023 sollte es neben dem beliebten Flohmarkt, Workshops, und einem großen Bühnenprogramm auch eine Reparaturmeile geben.

Das MURX-Festival findet natürlich trotzdem wie geplant vom 24.-27.08. statt. Auch die Workshops, die für den 26.08. geplant sind, „Spielzeugdoktorin“ sowie „Keine Angst vor Schere, Nadel und Faden!“ in dem es um das Upcycling von Kleidung geht, finden trotzdem statt. Zwar nicht wie geplant auf der Straße, sondern in den Räumlichkeiten des atelier automatique, in der Rottstraße 14. Zwischen 11 und 19 Uhr ist das Atelier geöffnet und es finden verschiedene Programmpunkte wie eine Siebdruckaktion, ein DJ-Set und ein Konzert des Rap-Duos Die Hänger statt. Besonders hervorgehoben sei der Programmpunkt um 12 Uhr – hier laden die Veranstalterinnen in Kooperation mit dem Netzwerk Bo-Initiativ zu einem offenen Gespräch zum Thema „Brauchen wir Straßenfeste?“ ein. Für Herbst 2023 wird eine gemeinsame Aktion mit dem Rhein-Ruhr-Repairkultur e.V. und deren RepairMobil geplant.

Progamm am Samstag, 26.08.23 im atelier automatique:

  • 11-15 Uhr: Spielzeugdoktorin
  • 11:30-15 Uhr: Upcycling
  • 12 Uhr: Gespräch Straßenfeste
  • 15-18 Uhr: Siebdruck + Drinks + DJ Chilaquile
  • 18 Uhr: Konzert Die Hänger

Wir danken euch von Herzen für euer Engagement und hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder zusammen auf der Straße tanzen <3 «


3 Gedanken zu “Rottstraßenfest kann nicht stattfinden

  • Hier zeigt der Deutsche Staat mal wieder seine bürokratische Fratze, gruselig. Macht weiter!

    !

    • Eddy the Merckx

      Nein, hier zeigt nicht „der Deutsche Staat mal wieder seine bürokratische Fratze“ (welch ein bekloppter Satz),
      sondern die kommunale Verwaltung zeigt ihre Inkompetenz beim Baustellenmanagement und in der Kommunikation mit den Bürger*innen.
      Wenn der Verwaltung die Bürger*innen wichtig wären und ihr auch, wie schon beschrieben, die soziale Bedeutung von Straßenfesten bewusst wäre, dann würde sie rechtzeitig auf die Organisator*innen zugehen, das Problem beschreiben und gemeinsam mit ihnen nach Lösungen suchen.

      Ein anderes Beispiel: Im Rahmen des Umbaus des Husemannplatzes (oder heißt der jetzt anders? ;-)) hat „die Stadt“ jede Menge Fahrradstellplätze abgebaut. Ich hatte bei der Stadt über das Beschwerdemanagement angefragt, ob man nicht, z. B. vor dem hochsubventionierten, aber kaum besuchten Schlittengeschäft in der Dr.-Ruer-Straße mobile Fahrradständer aufstellen könnte, wie vor dem Rathaus. (Keine Ahnung, ob die da immer noch stehen). Ihr könnt euch denken, was die Antwort war?…Es gab keine Reaktion auf meine Anfrage.

      Apropos hochsubventioniertes Schlittengeschäft. Dafür gibt die Stadt Geld aus, während viele Anbieter von Integrationskursen händeringend nach gut erreichbaren, innenstadtnahen Räumlichkeiten für Sprachkurse (mit Kinderbetreuung) suchen. Da (!) wäre Subventionierung von Räumlichkeiten angebracht.

    • Jörg Meutherei

      Tatsächlich zeigt doch der Staat hier seine bürokratische, menschenferne Fratze, indem er eben nicht auf die Bedürfnisse und Beschwerden „seiner“ Bürger eingeht. Genau, das hast du ausführlich dargelegt, Eddie. Danke und dennoch höchst ärgerlich.

Kommentare sind geschlossen.