Dienstag 13.06.23, 14:14 Uhr
DFG-VK

Nein zum Militärmanöver in kriegerischen Zeiten!


Aus der Presseinformation: »Der Landesverband NRW der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) protestiert gegen das nach Aussagen der Bundeswehr größte NATO-Luftwaffenmanöver seit 40 Jahren: 10.000 Militärs aus 25 Nationen und 220 Luftfahrzeuge werden ab heute an der NATO-Großübung „Air Defender“ teilnehmen.

„Ein solch riesiges Manöver kann von der Gegenseite leicht als kriegerische Aktion missverstanden werden und zu einer gefährlichen Eskalation führen. Dies gilt gerade vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges“ meint der Landesgeschäftsführer der Organisation, Joachim Schramm. 
Auch NRW ist in das Manöver eingebunden. Vom Luftwaffenstützpunkt Nörvenich werden Eurofighter und auch die Atombomber Tornado in die Manövergebiete aufsteigen. Außerdem verweist die Bundeswehr darauf, dass diese Luftkriegsübung von der Bundesluftwaffe der NATO vorgeschlagen und über vier Jahre vorbereitet wurde. Dabei spielte das Zentrum Luftoperationen in Kalkar am Niederrhein eine wesentliche Rolle, was deren zentrale Funktion für die Kriegsführungsfähigkeit der NATO und der Bundeswehr erneut unterstreicht. Die Tatsache, dass sowohl die übergangsweise in Nörvenich stationierten Tornado-Atombomber als auch der ebenfalls mit Atombombern ausgestattete niederländische Luftwaffenstützpunkt Volkel in das Manöver eingebunden sind, legt den Verdacht nahe, dass hier auch der Einsatz von Atomwaffen simuliert wird.
 „Ein Einsatz von Atomwaffen, egal von welcher Seite, wäre gerade im dichtbesiedelten Europa ein Katastrophe“, so Joachim Schramm. „Das Üben eines solchen Einsatzes ist veranwortungslos“. Die Friedensgesellschaft fordert die Beendigung des Manövers und von der Bundesregierung endlich ernsthafte diplomatische Initiativen zur Beendigung des Ukrainekrieges.
Im Oktober werden nordrhein-westfälische Friedensgruppen sowohl am Atombomber-Stützpunkt Nörvenich als auch auch an der Luftwaffenkommandozentrale in Kalkar demonstrieren.«