Ab Donnerstag, den 15.06. zeigt das endsation.kino den Dokumentarfilm Tanja – Tagebuch einer Guerillera. Aus der Programmankündigung des Kinos: »Die 19-jährige Tanja aus den Niederlanden entscheidet sich dazu, als Au-pair nach Kolumbien zu gehen und wird sofort mit den politischen Unruhen des Landes konfrontiert.
Entsetzt durch die Ungerechtigkeit, die sie beobachtet, schließt sie sich der größten Guerilla-Armee der Welt, FARC, an und greift zur Waffe, um zu kämpfen. Nach Jahren im gefährlichen Dschungel wird Tanja zu einem wichtigen Mitglied der Organisation und wird schließlich als Teil der FARC-Delegation bei Friedensverhandlungen eingesetzt, die zum Ende des längsten Bürgerkriegs in der Geschichte Lateinamerikas führen. Doch jetzt wird die Wiedervereinigung mit ihrer Familie durch einen Interpol Haftbefehl aufgehalten.
Am Freitag, den 16.06. zeigt das endstation.kino um 20.15 Uhr den zweiten Spielfilm im Rahmen der Ukrainischen Filmtage NRW – Pamfir. Nach der Vorstellung wird die ukrainische Kuratorin Olha Matat für ein Gespräch zu Gast sein.
Leonid ist ein Raufbold. Alle nennen ihn Pamfir (Stein), weil er ein Koloss ist. Aber er ist auch ein liebevoller Ehemann und Vater. Ins Ausland ging er zum Arbeiten. Nun kehrt er zu Frau und Sohn in die ukrainische Heimat an der Grenze zu Rumänien zurück. Leonid hat geschworen, nicht mehr zu schmuggeln, was in dieser Region, die von einem Potentaten namens Orestes beherrscht wird, Tradition hat. Während jeder seine Maske für die Feierlichkeiten zum Winterkarneval Malanka vorbereitet, wird Pamfir von Schulden eingeholt und entscheidet sich widerwillig dafür, eine letzte illegale Fracht zu transportieren.
In seinem Erstling erzählt der ukrainische Filmemacher Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk die Geschichte eines Vaters, der dafür kämpft, dass sein Sohn andere Wege einschlägt als er selbst. Eindrücklich verbinden sich volkstümliche Traditionen und Genres. Die Figur gerät zum mythischen Helden des ukrainischen Westens, der sich gegen Korruption und Ignoranz engagiert. In der Oblast Tscherniwzi in den Karpaten, der Region, in der die Handlung angesiedelt ist, durchdringen sich heidnische Riten und der Glaube an die christliche Dreifaltigkeit. Pamfirs Leben war ein wechselvolles, das ihn auch misstrauisch werden liess gegenüber Gott. Dmytro Sukholytkyy-Sobchuks auf Bewegung setzende Inszenierung und seine virtuose Fähigkeit, die Körper bis hin in allen Facetten und Schattierungen der Existenz zu choreographieren, verleiht seinem Film einen erstaunlichen Atem und löst intensive Gefühle aus, die durch farblich akzentuierte Fotografie noch verstärkt werden. Der ukrainische Filmemacher geht weit über den Genrefilm hinaus, den er liebt. Er lässt die Genres bewusst verschwimmen und seinen geradezu mysthischen Helden gegen alles kämpfen, wie ein Bär, der in einem wilden Wald gejagt wird. Der deutsch-ukrainische Verein Blau-Gelbes Kreuz e. V. veranstaltet das Event in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Generalkonsulat Düsseldorf. Filmproduzentin Olha Matat kuratiert die „Ukrainischen Filmtage NRW 2023″.
Ab Donnerstag, den 15.06. zeigt das endstation.kino den Dokumentarfilm All the Beauty and the Bloodshed. Die amerikanische Fotografin Nan Goldin ist ein Star in der modernen Kunstwelt. Verwurzelt in der New Yorker No-Wave-Underground-Bewegung, hat sie die Kunst der Fotografie revolutioniert. Mit ihrem herausragenden Gespür, den richtigen Moment einzufangen, und ihrem politischen Blick durch die Kamera hat sie die Definitionen von Gender und Normalität stets in Frage gestellt. Ihre Fotografien widmen sich Themen wie Sexualität, Sucht und Tod. Sie sind von schonungsloser Direktheit, großer Intimität und Vielschichtigkeit. Nach einer Operation wird Goldin ein starkes Schmerzmittel verschrieben. Sie wird abhängig, schafft aber im Gegensatz zu unzähligen Anderen den Ausstieg. Seither kämpft sie unermüdlich als Aktivistin gegen die Pharmadynastie Sackler, die hauptverantwortlich für die weltweite Opioid-Krise ist. Doch die Milliardärsfamilie gehört auch zu den weltweit größten Kunstmäzenen, auf die nicht zuletzt auch Künstler wie Goldin selbst angewiesen sind. Mit mutigen Aktionen zwingt Nan Goldin große Museen wie den Louvre, die Tate, das Guggenheim und das Met, ihren Standpunkt zu überdenken und sich von den Sacklers zu distanzieren.
All the Beauty and the Bloodshed ist eine brillante Collage aus Diashows, intimen Interviews, beeindruckender Fotokunst und seltenen Aufnahmen der bekannten Fotokünstlerin und Aktivistin Nan Goldin, die ihr Leben und ihren sehr persönlichen Feldzug gegen die Familie Sackler dokumentiert. Die Oscar®-prämierte Filmemacherin Laura Poitras (Citizenfour) verwebt gekonnt Goldins Vergangenheit und Gegenwart, das zutiefst Persönliche und Politische und macht daraus ein großes filmisches Meisterwerk. Laura Poitras wurde für ihren herausragenden Dokumentarfilm in Venedig mit dem Goldenen Löwen, dem Hauptpreis des Festivals, ausgezeichnet.
Am Sonntag zeigt das endstation.kino um 16.00 Uhr im KinderKino Das fliegende Klassenzimmer.«