Donnerstag 27.04.23, 18:49 Uhr
DGB Bochum zum 1. Mai:

Ungebrochen solidarisch! 1


Das Motto der diesjährigen Mai-Kundgebungen des DGB ist „Ungebrochen solidarisch!“ Dazu sagt Bettina Gantenberg, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bochum: “Trefflicher hätte unser Mai-Motto nicht lauten können. Die Welt ist im Krisen-Dauermodus: Energiekrise, Klimakrise, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflation und die Auswirkungen der Corona-Pandemie erzeugen Unsicherheit und stürzen viele Menschen in existentielle Sorgen. Wir Gewerkschaften stehen an ihrer Seite. Gemeinsam setzen wir am Tag der Arbeit ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedliche Zukunft, für einen starken Sozialstaat und eine leistungsfähige öffentliche Daseinsvorsorge. Gemeinsam sind wir ungebrochen solidarisch!“

Zum Programmablauf schreibt der DGB: »Wir starten um 10:30 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz am Rathaus. Dort wird Serdar Yüksel, Vorstand AWO Ruhr-Mitte in seiner Rede auf die Situation der Menschen im Iran, in der Ukraine und in der Türkei aufmerksam machen. Der Demonstrationszug – begleitet vom Bogestra Musikexpress – beginnt dort um 11:00 Uhr und endet am Bergbaumuseum.

Parallel dazu treffen sich die Fahrradfahrer*innen um 10:45 Uhr auf dem Parkplatz am Ende der Springorumallee, um von dort aus zum Bergbaumuseum zu fahren.

Vor dem Bergbaumuseum eröffnet gegen 11:30 Uhr die DGB Vorsitzende Bettina Gantenberg die Abschlusskundgebung. Nach dem Grußwort des Oberbürgermeisters Thomas Eiskirch greifen die Redner*innen Dennis Huy, DGB Gewerkschaftsjugend, Bernd Dreisbusch, Geschäftsführer ver.di Mittleres Ruhrgebiet, Ulrike Hölter, 1. Bevollmächtigte IG Metall Ruhrgebiet Mitte und Martin Mura, Geschäftsführer NGG Ruhrgebiet, die Themen „Fachkräftemangel“, „Inflation und Gaspreiskrise“ und „Tarifbindung“ auf.

Im Anschluss an die Kundgebung beginnt das traditionelle Familienfest mit Informationsständen der Gewerkschaften, Vereine und Verbände. Es gibt ein weitreichendes Angebot für Kinder und für das leibliche Wohl sorgen die unterschiedlichsten Speise- und Getränkeangebote.«


Ein Gedanke zu “Ungebrochen solidarisch!

  • Asterisco

    Eigentlich hatte ich mich gefreut, dass in den meisten offiziellen Verlautbarungen des DGB nicht mehr vom „Tag der Arbeit“ gesprochen wird. Um so bedauerlicher, dass die Kollegin Gantenberg dieses Framing auf (Lohn-)Arbeit doch nutzt.

    Der 1. Mai ist der Kamptag der Arbeiterklasse und darf nicht allein auf Werktätige beschränkt werden.
    Aber offensichtlich liegt der Fokus auch in diesem Jahr wieder auf Entertainment. Klar, proletarische Musikgruppen sind Bestandteil der Arbeiterkultur, aber Mai-Demonstrationszüge mit Musikbegleitung gleichen meist eher Karnevalsumzügen. In einer der schlimmsten Krisen des Kapitalismus habe ich mir vom DGB hier in der Region mehr Kampfgeist erhofft. Am 1. Mai feiern wir nicht unsere (Lohn-)Arbeit, sondern stellen unsere Organisationsfähigkeit unter Beweis. Da darf es kämpferisch werden, vor allem angesichts der Tatsache, dass viele Gewerkschaften sich noch in harten Lohnverhandlungen befinden und im Herbst die nächste Tarifrunde für den TV-L ansteht.

    Es würde mich freuen, (klassen)kämpferische Inhalte auf der Kundgebung in Bochum zu sehen und zu hören.
    Gleichzeitig befürchte ich, dass gerade junge Linke sich wieder von den Nazis an der Nase herumführen lassen und der „Heimat Dortmund“-Kaffeefahrt hinterherreisen werden, um auf menschenleeren, abgesperrten Marktplätzen ein bisschen zu brüllen.

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