Donnerstag 25.08.22, 22:06 Uhr

„Internationaler Parkingday“ am 16. September


Parkingday2021

Zum sechsten Mal findet der „internationale Parkingday“ am 16. September in Bochum statt. Die Initiative .urban radeling organisiert das und schreibt: »Mit dieser weltweiten Aktion wird alljährlich auf die Verschwendung öffentlichen Raums durch parkende Autos hingewiesen. Denn jeder PKW steht im Schnitt 23 Stunden am Tag ungenutzt. Raum, der stattdessen für mehr Lebensqualität für Bürger verwendet werden könnte, z.B. für eine Pause auf einer Bank oder für einen Kinderspielplatz oder für einen Baum, der im Sommer Schatten spendet.

Diese weltweite Veranstaltung nahm 2005 in San Francisco ihren Anfang und zeigte schnell Wirkung. So veränderte sich im Jahr 2009 der Times Square nach einem Parkingday, und Teile des größten Verkehrsknotens in New York wurden in eine Fußgängerzone verwandelt.

In Bochum wechselt der Standort des Parkingdays in jedem Jahr. Diesjährig findet er auf einigen Stellflächen für Kfz auf der Alten Hattinger Straße statt, mitten im Ehrenfeld, einem netten Viertel zwischen Schauspielhaus und Bermudadreieck. Start ist 16:00 Uhr, Ende 19:00 Uhr. Vorher und nachher sind Auf- und Abbau der Stände.

Dabei kann jeder mitmachen. Kleine und große Anwohner sind eingeladen, Tisch und Stuhl nach draußen zu stellen und gemütlich mit Freunden zusammenzusitzen. Auch können gerne Musizierende teilnehmen und sich einbringen. Denn auch Live-Musik ist eingeplant mit sommerlicher Weltmusik und stimmungsvollem Pop.

Natürlich ist die Fahrrad-Rikscha des Ehrenfelder Miteinanders dabei, eine Nachbarschaftsinitiative des Quartiers. Die an diesem Tag kostenlosen Rundfahrten sind gerade für die Kleinen ein besonderes Vergnügen. Zum ersten Mal ist auch ein Live-Zeichner vertreten, der das Geschehen illustriert und kleine Portraitzeichnungen anfertigt. Und für Erstaunen wird eine Gruppe Hulla Hoop-Tanzender sorgen, die zum Mitmachen auffordern. Auch kleine Fahrradreparaturen sind möglich, da sich die mobile Radwerkstatt von velotopia beteiligt.

Darüber hinaus gibt es viele informative Stände. So stellt sich der Leihladen von botopia vor und zeigt, dass man nicht alles neu kaufen, sondern sich auch Vieles leihen kann, etwa eine Bohrmaschine. Die Verbraucherberatung gibt nicht nur Auskunft zu den bekannten Themen, sondern sie unterstützt auch „Fairtrade Town“ und wirbt für eine menschenwürdige Arbeit. Auskunft zu ihren Aktivitäten geben auch die Anwesenden des Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC).

Darüber hinaus gibt es noch das eine oder andere zu entdecken. Und manchmal geht der Parkingday sogar in ein kleines Straßenfest über. So wie im letzten Jahr auf der Herner Straße. Und ein Jahr später hat sich dort das Straßenbild ein bisschen geändert: Noch mehr Parkflächen wurden mit Bänken und Tischen von Cafés ausgestattet.

Statt Parkplätze für ruhende Autos mehr Flächen für die Bürgerinnen und Bürger, für die Cafés im Ehrenfeld, auch für Kinder, die spielen wollen – oder für einen kleinen Park mitten im Viertel. Die alten Bäume auf dem Hans-Ehrenbergplatz laden jetzt schon ein, darunter zu verweilen.

Doch viele Anwohner mit PKW und Geschäftstreibende fürchten um den Verlust ihrer Kfz-Stellplätze. Deshalb sucht der Parkingday auch nach Lösungen. So entsteht gerade in Haltern Europas erster E-Parktower. Als Paternoster-Aufzug bietet er Platz für 16 PKW auf nur 60 qm². Im Ehrenfeld gibt es sicherlich noch nutzbare Flächen für ähnliche Lösungen. Auch eine Quartierstiefgarage wäre eine gute Alternative. Aber noch können Politik und Verwaltung nicht einschätzen, ob eine Förderung durch das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für das V-Ehrenfeld greifen wird. Hier ist mehr öffentliches Engagement das Gebot der Stunde.

Weitere Informationen mit vielen Fotos zu vergangenen Veranstaltungen sowie die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme für interessierte Anwohnende, Geschäftsleute oder Vereine finden Sie auf der Webseite von www.urbanradeling.de