Dienstag 05.04.22, 13:18 Uhr
Erinnerung an ein NS-Lager für Sinti und Roma in Wattenscheid

Gedenktafel öffentlich vorgestellt


Uli Borchers von Bündnis „Bochum gegen Rechts“ berichtet von der Einweihung einer Gedenktafel in Wattenscheid: »Seit gestern wird in Wattenscheid direkt an der Bushaltestelle Zollstraße an das ehemalige „Zigeunerlager“ erinnert. Eine Gedenktafel wurde öffentlich vorgestellt. Werner Schmitz hatte über die Existenz dieses Lagers recherchiert.

Er erforschte das Verhalten der damaligen Wattenscheider Bevölkerung und konnte belegen, dass mehrere hundert Unterschriften zusammengekommen sind, die sich gegen die Errichtung des Lagers richteten. Die BewohnerInnen des Lagers, Sinti und Roma, wurden 1943 nach Ausschwitz deportiert und bis auf 3 Überlebende alle ermordet. Werner Schmitz hatte zuvor schon die Geschichte seines Lehrers Karl Tromm von der Grundschule an der Ruhrstraße veröffentlicht, der gerne den Rohrstock gegen die SchülerInnen einsetzte, überzeugter Nazi war und nach 1945 geschmeidig in die neue Gesellschaft integriert wurde. Zuletzt im Januar 2022 veröffentliche Werner Schmitz die Geschichte des „netten Nachbarn, der KZ-Wächter war“. Gemeint war der Nachbar August Keinhörster, der zur SS-Hundestaffel in Buchenwald gehörte und dort Jagd auf Gefangene machte (alle weiteren Informationen auf der Webseite von Werner Schmitz).«