Das Endstation kündigt für die Woche ab Donnerstag ein beeindruckendes Programm an: »Ab dem 24.2. ist der Film „Saf“ zu sehen. Er zeigt die oftmals dramatischen Folgen von Gentrifizierung in einer der größten Metropolen der Welt. Die Menschen werden in prekäre Arbeitsverhältnisse gezwungen, werden aus ihren Wohnungen gedrängt und dabei mit Klassenkampf, Alltags-Rassismus und Geldnot konfrontiert. Regisseur Ali Vatansever ist ein eindrückliches Portrait vom Rand der Gesellschaft im heutigen Istanbul gelungen, das durch fesselnde Darstellungen von den Hauptdarsteller:innen Erol Afsin und Saadet Isil Aksoy getragen wird.

Regisseurin Kaouther Ben Hania verwebt in Der Mann, der seine Haut verkaufte gekonnt politische Satire mit einer Fabel über Liebe, Freiheit und Identität, die ab Do., 24.2. im endstation.kino zu sehen sein wird. Sam Ali, ein junger impulsiver Syrer, muss sein Land verlassen, um dem Krieg zu entkommen. Um nach Europa reisen zu können und mit der Liebe seines Lebens zu leben, akzeptiert er, dass sein Rücken von einem der provokantesten zeitgenössischen Künstler der Welt tätowiert wird. Sam verwandelt seinen eigenen Körper in ein prestigeträchtiges Kunstwerk. Dabei wird er jedoch erkennen, dass seine Entscheidung alles andere als Freiheit mit sich bringen wird.

Nebel, Dunst und dunkler Schauer. In Christian Schäfers vielschichtigem Regiedebüt Trübe Wolken, der ab 25.2. im endstation.kino läuft, bricht sich das Unheimliche vom Grund der tristen Normalität eines grauen Provinzstädtchens unaufhaltsam Bahn. Schäfers Coming-of-Age-Thriller ist nicht nur ein atmosphärisch dichtes Außenseiterporträt, sondern erzählt auch eindrucksvoll von einer Gesellschaft, in der dysfunktionale Kommunikation und „perfekte Durchschnittlichkeit“ gewaltiges Unheil anrichten: Der 17-jährige Paul interessiert sich für seltsame Dinge: für Schleichpfade und verlassene Gebäude, geflüsterte Gespräche und liegengelassene Taschen. Ansonsten hat der stille Einzelgänger scheinbar keine Eigenschaften. Auf seine Mitschülerin Dala und seinen kunstsinnigen Lehrer Bulwer, die von verborgenen Sehnsüchten getrieben werden, übt er gerade deswegen eine merkwürdige Faszination aus. Bis eines Tages ein Jugendlicher tot im Wald aufgefunden wird …

Im Kinderkino gehen wir am So., 27.02. um 15:00 Uhr geht es bei Madison – Ungebremste Girlpower sportlich zu.

Der endstation.club widmet sich am Mo. 28.02. um 18:00 Uhr einem tierischen Kurzfilmprogramm.

In Fortführung der Filmreihe zum aktuellen US-Independentkino inKooperation mit Studierenden vom Institut für Medienwissenschaften RUB zeigen wir am 01.03. um 17:00 Uhr The VVitch und am 02.03. um 17:00 Uhr den Film Get Out.

Das Horrordrama The VVitch spielt in Neuengland im frühen 17. Jahrhundert. William wird mit seiner siebenköpfigen Familie nach einem religiösen Streit aus einer puritanischen Kolonie verbannt. Am Rand der Wildnis errichtet er eine kleine Farm. Das Leben ist hart und entbehrungsreich; alle Familienmitglieder müssen mitarbeiten. Plötzlich verschwindet das Baby der Familie spurlos. William macht sich mit den ältesten Kindern auf die Suche, doch ohne Erfolg. Nachdem auch Caleb, der Zweitälteste, vom Fallenstellen im Wald nicht mehr zurückkehrt, bezichtigen die jüngsten Geschwister ihre ältere Schwester Thomasin, eine Hexe zu sein.

Im Thriller Get Out muss Chris mit seiner neuen Freundin Rose ein Wochenende in Upstate New York verbringen – eigentlich ein schöner Kurztrip, doch Rose will Chris endlich ihren Eltern vorstellen. Chris macht sich Sorgen, dass sie mit der Beziehung ihrer Tochter nicht einverstanden sein könnten, denn Rose ist weiß, er ist Afroamerikaner. Chris wird zunächst mit offenen Armen empfangen (eifrig versichern Roses Eltern, bei der letzten Präsidentenwahl für Obama gestimmt zu haben), aber irgendetwas stimmt hier nicht. Die schwarzen Hausangestellten verhalten sich merkwürdig – und dann tauchen auch noch zahlreiche weiße Bekannte der Familie auf, alle mit jungen, attraktiven, schwarzen Partner:innen im Schlepptau.

Anfangszeiten der Filme unter: https://endstation-kino.de/