Die Initiative urbanRadeling berichtet auf ihrer Webseite über die gestrige mahnende Aktion anlässlich eines tödlichen Fahrradunfalls: »Trotz des nasskalten Wetters mit zunehmendem Regen waren 60 (!) Fahrradfahrende gekommen – so viele wie noch bei keinem anderem Ghostbike-Korso zuvor. Das könnte auf ein zunehmendes Interesse der Bevölkerung für das Thema hinweisen. Ein großer Dank an dieser Stelle der Polizei und dem Ordnungsamt Bochum für die unbürokratische und verständnisvolle Genehmigung der Veranstaltung und das gute Zusammenwirken. Marek Nierychlo vom Radentscheid wies in seiner Rede darauf hin, dass es nicht darum ginge, Schuldige zu suchen und zu verurteilen. Fahrradunfälle seien ein strukturelles Problem, wenn die verkehrstechnische Infrastruktur keine menschlichen Fehlleistungen berücksichtigen würde.
Es sei zweckmäßig, zur kurzfristigen Verbesserung der Situation der Radfahrenden unkonventionelle Wege zu beschreiten wie die Einrichtung von Pop-Up-Radwegen.
Gerlinde Ginzel als 1. Vorsitzende des ADFC zielte in ihrer Ansprache darauf ab, dass die Bochumer Stadtverwaltung neueste Studienergebnisse zur Verbesserung des Radwegenetzes berücksichtigen möge. So würde ein Radwegstreifen zwischen einer viel befahrenen Straße und Kfz-Parkplätzen nicht mehr den neuesten Erkenntnissen einer zeitgemäßen Radwegeplanung entsprechen.
Hoffen wir, dass dies der einzige Unfalltod eines Radfahrenden in 2022 bleibt. Deshalb: Bleibt gesund und fahrt umsichtig.«