Freitag 14.01.22, 21:54 Uhr

Klimademo bei düsterem Nebelwetter


Etwa 150 Klimaaktivist:innen sind am Freitagnachmittag dem Aufruf von fridays for future gefolgt, ein Signal an die Ampelkoalition zu senden, endlich ernsthaft eine Klimapolitik zu betreiben, die diesen Namen auch verdient. Es war keine Schüler:innendemonstration mehr. Ein Großteil der Teilnehmenden war auch schon auf vergleichbaren Demonstrationen, bevor es fridays for future gab. Ein Demonstrant hatte seine alte „Atomkraft nein Danke“ Fahne mitgebracht. Der erste Redebeitrag beschäftigte sich auch mit der Ungeheuerlichkeit, dass die EU-Kommission Atom- und Gasenergie als umweltfreundlich deklarieren will. In den weiteren Reden wurde u. a. daran erinnert, dass eine radikale Wende in der Verkehrspolitik ein zentraler Bestandteil auf dem Weg zu den auf der Pariser Klimakonferenz beschlossenen Zielen sein muss.

Die Demonstration startete vor dem Hauptbahnhof ging zum Rathaus und endete vor dem Bergbau-Museum. Auf der Zwischenkundgebung wurde in einem Redebeitrag ziemlich eindringlich dargestellt, dass die Klimakatastrophe sich in den gemäßigten Klimaregionen, wie in Deutschland, erst allmählich andeutet, während sie in anderen Regionen schon angekommen ist. Das sind häufig Länder, die nur einen geringen Anteil am CO2-Ausstoß haben. Die Menschen in unglaublich reichen Ländern wie Deutschland, die mit der Hochwasserkatastrophe nur eine Andeutung von dem bekommen haben, was in anderen Ländern inzwischen regelmäßig passiert, sollten sich endlich ihrer Verantwortung bewusst werden.

Ein ehemaliges Ratsmitglied, das an der Demonstration teilnahm, kommentierte die geringe Zahl von Teilnehmenden an der Demonstration: „Wenn eine soziale Bewegung ins Parlament und dann auch noch in eine Regierungspartei gelangt, dann ist das noch nie ein Erfolg, sondern immer eine Schwächung der Bewegung gewesen.“ Die Organisator:innen machten einen optimistischeren Eindruck. Sie zeigten sich zufrieden, dass trotz Pandemie und gruseligen Nebelwetter eine lautstarke Demonstration durch die Stadt gezogen ist.