Die GEW ruft ihre Mitglieder, im Kampf um einen neuen Tarifvertrag der Länder, Donnerstag zum Warnstreik auf. In ihrer heutigen Pressemitteilung heißt es dazu: »Beim Warnstreik am kommenden Donnerstag, 11. November in Dortmund beteiligen sich auch Gewerkschafter*innen aus Bochum. Die Bildungsgewerkschaft GEW NRW hat ihre tarifbeschäftigten Mitglieder im Regierungsbezirk Arnsberg zum Warnstreik aufgerufen. Unter dem Motto „#DASGEWINNENWIR“ beteiligen sie sich an einem Demonstrationszug und der Kundgebung.
In der laufenden Auseinandersetzung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Statt ein Angebot vorzulegen, wollten die Arbeitgeber Verschlechterungen bei der Eingruppierung durchsetzen.
„Machtspielchen und Blockade – mehr war von den Arbeitgebern bisher nicht zu sehen. So geht man nicht mit Beschäftigten um, die täglich für andere Leute alles geben“, sagt Daniela Lanz, Mitglied im Leitungsteam der GEW Bochum. Der chronische Lehrkräftemangel zeige doch, wo das Problem liege: Der öffentliche Dienst müsse attraktiver werden. „Wer jetzt den Geldhahn zudreht, der gefährdet die Zukunft des öffentlichen Dienstes. Und schadet allen.“
Es wird für die Tarifauseinandersetzungen eine kämpferische Stimmung erwartet: „Die Kolleginnen und Kollegen wollen nicht mehr als ihnen zusteht: Anerkennung für ihre Arbeit. Gerade in der Pandemie haben die Beschäftigten unter widrigen Bedingungen und hohem eigenen Engagement dafür gesorgt, dass der Laden weiter läuft. Aber statt Wertschätzung zu zeigen, stellen sich die Arbeitgeber stur. Das lassen wir ihnen nicht durchgehen“, so Daniela Lanz.
Die Forderungen der Gewerkschaften werden bei der Dortmunder Kundgebung von der GEW-Landesvorsitzenden Ayla Celik gemeinsam mit David Staerke von ver.di und Stefan Marx vom DGB vertreten: 5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 150 EUR und eine stufengleiche Höhergruppierung. „Es ist ein Unding, wenn jemand mehr Aufgaben übernimmt, in der Entgelttabelle aufsteigt und dann weniger verdient. Ein Aufstieg auf dem Papier bringt mich nicht weiter. Er muss sich auch im Portemonnaie abzeichnen“, kommentiert Daniela Lanz.
Darüber hinaus kämpft die GEW auch um eine Anerkennung von Lebensleistung und Erfahrung durch eine faire Ausgestaltung der Erfahrungsstufe 6, ein Ende der Befristungsmisere an den Hochschulen und
einen Tarifvertrag für studentische Beschäftige.
Hintergrund
Warnstreiks im Rahmen der Tarifauseinandersetzung rund um den TV-L finden landesweit regional verteilt und gestaffelt statt. Alle Informationen finden Sie unter http://gew-nrw.de/dasgewinnenwir/«