Das Bochumer Friedensplenum und die DFG-VK erinnern am morgigen Freitag daran, dass vor 76 Jahren – also am 6. August 1945 – die japanische Stadt Hiroshima durch eine Atombombe dem Erdboden gleichgemacht wurde. Mit einer kleinen Demonstration, die um 19 Uhr vor dem Hauptbahnhof beginnt, soll u. a. darauf aufmerksam gemacht werden, dass es heute weltweit rund 13 400 Atombomben gibt. Sie können alles Leben auf dieser Erde zerstören. Der Einsatz von nur 100 Bomben von der Größe der Hiroshimabombe würde – über Massensterben und primäre Verwüstungen hinaus – das globale Klima völlig ruinieren, einen Zusammenbruch der Landwirtschaft bewirken, weltweit Hungersnöte und epidemische Infektionskrankheiten verursachen.
Über 100 Städte und vier Landkreise, dazu die Bundesländer Bremen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Hamburg appellieren an die Bundesregierung, dem Atomwaffenverbot der UN beizutreten. Bochum ist gemeinsam mit den Nachbarstädten Dortmund, Essen und Herne dabei.
Das Friedensplenum und die DFG-VK hatten im Januar, als das Atomwaffenverbot in Kraft trat, nachdem 50 Staaten den Vertrag ratifiziert hatten, 50 Stühle mit den Flaggen der unterzeichnenden Staaten vor dem Rathaus aufgestellt. Ein weiterer weißer Stuhl stand symbolisch für Deutschland daneben. Die Bundesregierung und die Mehrheit des Bundestages weigern sich bisher, den UN-Vertrag zu unterzeichnen.
Die Aktion des Friedensplenums endet auf dem Konrad Adenauer Platz, wo ein Teil der 50 Stühle zu sehen sein wird, die in der Zwischenzeit künstlerisch umgestaltet worden sind.