Dienstag 09.03.21, 14:23 Uhr
AWO Themenabend im Rahmen der "Woche gegen den Rassisimus"

Auf den Spuren von Nazi-Verbrechen in Eppendorf


Die AWO kündigt einen digitalen Themenabend im Rahmen der „Woche gegen den Rassismus mit dem Autor Werner Schmitz an: »“Plötzlich waren alle weg.“ So betitelt Werner Schmitz seine Recherchen über das ehemalige, sogenannte „Zigeunerlager“, das von 1938 bis 1943 in Eppendorf stand. 751 Eppendorfer unterschrieben damals einen Protestbrief gegen die Errichtung – nicht, weil sie gegen das Lager an sich waren, sondern weil sie etwas gegen ein Lager vor ihrer Haustür hatten. Dass am Ende alle Bewohner*innen in Konzentrationslager deportiert und bis auf wenige Ausnahmen ermordet wurden, interessierte die Nachbarschaft hingegen weniger. Sie waren halt „plötzlich weg“.

Gründe genug für Werner Schmitz, die Geschichte des „Zigeunerlagers“ aufzuarbeiten und das Schicksal der dort lebenden Menschen in Erinnerung zu rufen. Nachzulesen ist sein Bericht auf www.werner-schmitz.de im Netz, die „Woche gegen Rassismus“ nimmt der Autor und frühere „Stern“-Reporter“ zum Anlass, um über das Gewesene mit möglichst vielen Interessierten ins Gespräch zu kommen. Zusammen mit der AWO Bochum lädt er daher ein zu einem digitalen Themenabend am Donnerstag, 18. März, um 19 Uhr.

„Alle kennen Auschwitz. Aber Auschwitz ist weit weg. Dass der Weg nach Auschwitz vor unserer Haustür begann, zeigt das Eppendorfer „Zigeunerlager“, betont Werner Schmitz.

Die Bochumer AWO beteiligt sich traditionell mit unterschiedlichen Aktionen an der „Woche gegen Rassismus“, die seit den 1990er Jahren deutschlandweit stattfindet und den jährlichen „Internationalen Tag gegen Rassismus“ am 21. März in den Fokus rückt. „Das, was zwischen 1933 und 1945 in Deutschland passiert ist, basierte auf einer menschenverachtenden Ideologie, auf Hass und Rassismus. In den letzten Jahren haben sich fremdenfeindliche und rassistische Tendenzen in unserer Gesellschaft wieder verfestigen können. Für die Menschen, Erwachsene und Kinder, denen Rassismus entgegenschlägt, ist Rassismus eine massive existenzielle Bedrohung und erweckt Angst und Schrecken. Dem muss unsere gesamte Gesellschaft entgegentreten, deswegen ist der ,Tag gegen Rassismus“ zu einem großen Symbol unserer Arbeit als AWO geworden“, schildert Vorstandsmitglied Markus Knapp.

Die Teilnahme am Themenabend ist möglich per „Zoom“. Anmeldungen können über stadtbuero@awo-ruhr-mitte.de per Mail erfolgen. In der Rückantwort sind dann die Zugangsdaten zu finden.«