Samstag 12.09.20, 06:00 Uhr

Streik bei der Post


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am vierten Tag in Folge zu punktuellen Arbeitsniederlegungen – u.a. auch in Bochum -bei der Deutschen Post [DP] auf und schreibt: »Am heutigen Samstag (12. September 2020) treten Beschäftigte der DP AG an den Standorten Bochum, Lippstadt, Arnsberg, Beckum, Erwitte, Willich, Solingen, Düsseldorf, Paderborn und Münster ganztägig in den Warnstreik. Es kann erneut zu Verzögerungen in der Zustellung kommen. „Die Streikenden haben in den letzten Tagen deutlich gezeigt, dass sie hinter der Forderung von 5,5 Prozent mehr Lohn stehen und unzufrieden mit der Haltung des Arbeitgebers sind“, erklärte Uwe Speckenwirth, Fachbereichsleiter Postdienste in NRW.«

Nachdem die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Deutschen Post AG und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am 3./4. September ohne Ergebnis geblieben war, hat ver.di in dieser Woche mit Warnstreiks reagiert.
„Wir haben den Eindruck gewonnen, dass die DP AG ihre Beschäftigten mit einer Erhöhung von 1,5 Prozent abspeisen will. Die Kolleginnen und Kollegen haben seit Jahren stark zu dem wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns beigetragen und werden deshalb angemessen reagieren“, erklärte Speckenwirth.

Die DP AG konnte nach eigenen Angaben ihren Gewinn im Bereich Post und Paket im ersten Halbjahr um knapp 50 Prozent steigern. „Die Post gehört ganz klar zu den Gewinnern der Corona-Krise. Wir verstehen deshalb nicht, warum die Arbeitgeberseite den Erfolg nicht in eine deutliche Lohnerhöhung umsetzt. Der aktuelle Sparkurs bei den Beschäftigten ist vollkommen unverständlich!“, so Speckenwirth weiter.

ver.di fordert für die rund 140.000 (rund 30.000 in NRW) Tarifbeschäftigten eine lineare Erhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt ver.di für die Auszubildenden und Dual-Studierenden eine monatliche Erhöhung um 90 Euro, darüber hinaus soll die Postzulage für die verbeamteten Postbeschäftigten fortgeschrieben werden.

Der nächste Verhandlungstermin findet am 21./22. September 2020 statt.