Donnerstag 20.02.20, 07:17 Uhr

Gedenken an Betti Hartmann


Das Kuratorium „Stelen der Erinnerung“ gedachte am gestrigen Mittwoch gemeinsam mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Bochum- Herne- Hattingen und Wattenscheider und Bochumer Bürger*innen dem jüngsten Wattenscheider Holocaust- Opfer Betti Hartmann. Sie wäre gestern 93 Jahre alt geworden, wenn sie nicht im Alter von 15 Jahren von den deutschen Faschisten in Auschwitz ermordet worden wäre. Zum Auftakt der Gedenkveranstaltung am Betti- Hartmann- Platz hinter dem Wattenscheider Rathaus schilderte Felix Lipski, Vorsitzender des Clubs Stern der Holocaustüberlebenden, ein paar Eckdaten aus dem Leben Betti Hartmanns und warnte eindrücklich vor einem neu erstarkenden Antisemitismus. Auch Felix Oekentorp, der Vorsitzende von „Stelen der Erinnerung“, schlug den Bogen in die Gegenwart und kritisierte scharf das Versagen von Teilen der bürgerlichen Parteien FDP und CDU angesichts der faschistischen Provokation im Erfurter Landtag.
Parallelen zur Spätphase der Weimarer Republik seien hier offensichtlich: „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen, später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man muß den rollenden Schneeball zertreten; die Lawine hält keiner mehr auf.“ (Erich Kästner)
Nach einer Schweigeminute für die 6 Millionen jüdischen Opfer des Faschismus, endete die Veranstaltung mit der Befestigungeines Blumenstraußes für Betti Hartmann.
Zur Rede von Felix Oekentorp