Montag 25.11.19, 18:10 Uhr
Der Zug für faire Besoldung rollt – NRW bitte einsteigen!

GEW macht weiter Druck: JA 13 für alle


Mit bundesweiten Aktionen erhöht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Druck auf die Landesregierungen für eine gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte, so auch in NRW. Mit einer Aktion vor dem Düsseldorfer Landtag verweist die GEW NRW auf die Gehaltsentwicklung in anderen Bundesländern und mahnt die Landesregierung, nicht den Anschluss zu verpassen. Das Motto: „Der Zug für faire Besoldung rollt – NRW bitte einsteigen!“ Dazu erklärt Ulrich Kriegesmann aus dem Leitungsteam der GEW Bochum: „Viele andere Bundesländer bezahlen ihre Lehrer*innen bereits gerecht. Es wird höchste Zeit, dass NRW endlich auf den Zug aufspringt und seine Ankündigung wahr macht. Deswegen lässt die GEW NRW nicht locker. Schulministerin Yvonne Gebauer muss ihre Zusage, für A 13 Z/EG 13 als einheitliches Einstiegsgehalt für alle Lehrer*innen zu sorgen, endlich umsetzen. Die Geduld der gewerkschaftlich organisierten Lehrkräfte ist zu Ende.“
Die GEW in Bochum ruft zur Teilnahme an der morgigen Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf am 26. November 2019 auf. Kriegesmann fügt hinzu: „Die Landesregierung spielt auf Zeit und verliert den Anschluss. Es gibt keine sachlichen Gründe, Lehrkräfte an Grundschulen und an den Schulformen der Sekundarstufe I schlechter zu bezahlen. Andere Bundesländer machen uns vor, wie es geht.“
Die GEW drängt auf eine rasche politische Entscheidung. Kriegesmann wörtlich: „Lehrer*innen verdienen endlich mehr Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit. Deshalb keine weitere Verzögerung.“ Und mit Blick auf mögliche Klageverfahren, die die Gewerkschaft vorbereitet hat, betonte NN: „Wir wollen nicht, dass Gerichte darüber entscheiden müssen. Wir brauchen eine gerechte gesetzliche Regelung.“
Kriegesmann bekräftigt ein zentrales politisches Ziel der Gewerkschaft im Rahmen der Kampagne: „Bei der anstehenden Reform der Besoldung dürfen diejenigen nicht abgehängt werden, die zwar nach einer alten Studienordnung studiert haben, deren Berufserfahrung aber die inzwischen verlängerte Ausbildungszeit mehr als aufwiegt und die in der aktuellen Situation des Lehrkräftemangels zudem viele zusätzliche Aufgaben wie die Einarbeitung von Kolleg*innen ohne Lehramt übernehmen. Berufserfahrung und die Übernahme von Verantwortung müssen angemessen honoriert werden.“
Bundesweit hat bereits eine Reihe Länder eine gerechtere Bezahlung auf den Weg gebracht. Für Grundschullehrkräfte ist A13/E13 in Brandenburg, Berlin und Sachsen umgesetzt. In Bremen und Schleswig-Holstein sind Stufenpläne vereinbart. In Niedersachsen werden Zulagen eingeführt. In diesen Ländern ging es auch um die Lehrkräfte an Schulen der Sekundarstufe I, die noch nach A12/E11 bezahlt wurden. In Thüringen werden ab 2020 Regelschullehrkräfte in A13 eingruppiert. In Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg laufen Gespräche mit den Landesregierungen, um die Besoldung anzuheben.
Die GEW Bochum fährt gemeinsam um 13.55 Uhr mit dem Regionalexpress in die Landeshauptstadt.