Der Bochumer Kinder- und Jugendring informiert über die Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Reichspogromnacht: »Am 09. Novemer 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen und Gebetshäuser angezündet, wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert, gab es zahlreiche Verhaftungen Unschuldiger und es wurden Menschen ermordet.Die Nazis ließen ihrem Hass auf Juden – auch in Bochum – für alle sichtbar freien Lauf und zerstörten die alte Synagoge. Diese Nacht war das Signal zum größten und schlimmsten Völkermord in der Geschichte der Menschheit.Die Reichspogromnacht am 09. November 1938 führte der Weltöffentlichkeit drastisch vor Augen, dass Juden in Deutschland brutal verfolgt wurden.
In Bochum und in vielen anderen Städten in Deutschland wird mit den alljährlichen Gedenkveranstaltungen dafür Sorge getragen, dass die traurigen Ereignisse im National-sozialismus nicht in Vergessenheit geraten und für die Zukunft mahnen.
Die zentrale Bochumer Gedenkveranstaltung findet am Samstag, 09. November 2019 traditionell an den Stelen (Harmoniestraße / Ecke Dr. Ruer-Platz) statt. Sie beginnt in diesem Jahr erst um 18.00 Uhr, damit auch die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde teilnehmen können (Schabbat).
Die Erinnerung an das Leid von Kindern und Jugendlichen aus Mischehen (jüdisch – christlich) ist zentrales Thema der Gedenkveranstaltung. Aufgrund von Hass und Rassenwahn wurde den Kindern eine glückliche Kindheit, eine gute Schulausbildung und ein reibungsloser Start ins Arbeitsleben verwehrt.
Schüler der Gesamtschule Bochum-Mitte erinnern an das Schicksal von jüdisch-christlichen Ehepaaren und an das Leid ihrer Kinder. Die Gedenkveranstaltung wird musikalisch von TonGabe – der Sängergruppe des Jugendposaunenchors Bochum-Linden – begleitet.
Grußworte sprechen der Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Grigory Rabinovich.
Zum Abschluss der Veranstaltung legen der Oberbürgermeister und Vertreter von Parteien, von der GEW, von der VVN-BdA und vom Kinder- und Jugendring Kränze zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus nieder.
Die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht wird in Kooperation vom Arbeitskreis „09. November“ und vom Kinder- und Jugendring Bochum durchgeführt und soll die Solidarität und Verbundenheit mit der Jüdischen Gemeinde unterstreichen.
Vor der Gedenkveranstaltung lädt Michael Niggemann (VVN-BdA Bochum) um 15.30 Uhr zu einem Stadtrundgang „Jüdisches Leben in Bochum vor, während und nach dem Faschismus“ ein. Der Rundgang beginnt an der Glocke auf dem Rathausvorplatz.«