Unter dem Motto „Wem gehört die Stadt?“ lädt die Bochumer Linksfraktion für Dienstag, dem 11. Juni um 18:30 Uhr bei DIDF Bochum, Rottstraße 30 zu einem Info- und Diskussionsabend über Alternativen zur aktuellen Bochumer Boden- und Wohnungspolitik ein: »Bochum bekommt die Krise nicht in den Griff: Die Mieten steigen weiter, obwohl laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung in unserer Stadt schon jetzt 25.000 Wohnungen fehlen, die sich Geringverdiener*innen leisten können. Die Hälfte der Bevölkerung hat Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein, aber der Anteil der mietpreisgebundenen Wohnungen ist auf 6,8 Prozent gesunken. Durchschnittlich wurde 2018 an fast jedem Arbeitstag eine Wohnung in Bochum zwangsgeräumt – ein neuer trauriger Rekord.
Kritiker*innen sagen, diese wohnungspolitische Katastrophe ist auch hausgemacht. Weil die Bochumer Rathaus-Koalition aus SPD und Grünen immer noch Grundstücke privatisiert statt dort auf eigenen mietpreisgebundenen Wohnungsbau zu setzen. Weil sie lieber städtischen Boden verkauft, statt ihn nach dem Erbbaurecht an gemeinwohlorientierte Bauträger zu vergeben. Weil sie lieber nach der Pfeife von Vonovia & Co. tanzt, statt denen Paroli zu bieten, die mit unserem Grundrecht auf Wohnen Profite machen wollen.
Anderswo sind ist man längst weiter. Eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit und die Vergesellschaftung großer Wohnungsbestände werden diskutiert. An das Märchen von der guten unsichtbaren Hand des freien Wohnungsmarkts glaubt dort kaum noch wer. Es ist Zeit über den Tellerrand zu schauen. Das wollen wir an diesem Abend tun.
Wir diskutieren mit:
- Niclas Schenker ist Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Stadtpolitik der Linksfraktion Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, arbeitet für Caren Lay (MdB) in der Linksfraktion im Bundestag im Bereich Wohnungspolitik. Er unterstützt den Berliner Mietenvolksentscheid Deutsche Wohnen & Co Enteignen.
- Rebecca Sirsch ist aktiv im Bochumer Netzwerk Stadt für Alle, protestiert gegen die geplante Privatisierung von städtischem Boden, fordert gemeinwohlorientierten statt renditeorientierten Wohnungsbau sowie eine Stadtentwicklung von unten.
- Horst Hohmeier ist Mitglied der Bochumer Linksfraktion und im Ausschuss für Planung und Grundstücke, streitet für einen sozialen Politikwechsel in der Bochumer Wohnungspolitik.«