Sonntag 03.03.19, 21:43 Uhr

Verzerrte Wahrnehmung?
Todesopfer rechter Gewalt in NRW


Am Montag, den 11. März findet um 18.00 Uhr im Blue Square, Kortumstraße 90, eine Podiumsdiskussion statt zum Thema „Verzerrte Wahrnehmung? Todesopfer rechter Gewalt in NRW“. DiskussionsteilnehmerInnen sind: Prof. Dr. Christoph Kopke, Hochschule für Wissenschaft und Recht Berlin; Dr. Michael Kohlstruck, Technische Universität Berlin; Ceren Türkmen, Justus-Liebig-Universität Gießen; Hendrik Puls, Ruhr-Universität Bochum. Moderation: Heike Kleffner, Geschäftsführerin des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. (VBRG). In der Einladung wird der Hintergrund des Themas erläutert: In den zurückliegenden Jahrzehnten sind in Deutschland weit mehr als 100 Menschen durch rechtsextrem oder rassistisch motivierte Straftaten ums Leben gekommen. In den polizeilichen Statistiken ist nur ein Teil dieser Fälle als „politisch motiviert“ eingestuft worden. Häufig werden die Motive der Täter/innen nicht hinreichend aufgeklärt, unter den Teppich gekehrt oder schlicht nicht erfasst. Ein Langzeitrechercheprojekt von „Tagesspiegel“ und „ZEIT Online“ geht von mehr als 169 Todesopfern rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland aus, wovon lediglich 83 offiziell anerkannt sind.

In Nordrhein-Westfalen zählen die Journalistinnen und Journalisten mindestens 24 Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 und weitere acht Verdachtsfälle, davon sind lediglich elf von den Behörden anerkannt. Vor diesem Hintergrund haben Branden- burg und Berlin in den vergangenen Jahren als erste Bundesländer mehrere Dutzend Verdachtsfälle rechtsextrem motivierter Tötungsdelikte noch einmal wissenschaftlich untersuchen lassen. Auf der Tagung am 11. März an der Ruhr-Universität Bochum werden die Forscher aus Brandenburg und Berlin über ihre Arbeit berichten. Ebenso soll ein Blick auf einschlägige Verdachtsfälle in NRW geworfen werden.«
Eine Veranstaltung des Lehrstuhls für Kriminologie der RUB, der Nachwuchsforschungsgruppe, 020 der Hans-Böckler-Stftung und des VBRG.