Mittwoch 30.01.19, 20:27 Uhr
Die Linksfraktion im Bochumer Rat fordert:

Anwältin bzw. einen Anwalt der Bäume


Mit einem Änderungsantrag zur morgigen Ratssitzung setzt sich die Bochumer Linksfraktion dafür ein, dass die Verwaltung eine Ansprechperson benennt, die gegenüber anderen Stellen dafür eintritt, Baumfällungen so weit wie möglich zu vermeiden. In einer Presseerklärung heißt es dazu: »SPD und Grüne wollen eine Baummanagerin bzw. einen Baummanager einführen, dessen Hauptaufgabe es ist, Anwohner*innen besser über geplante Baumfällungen zu informieren. „Angesichts eines Baumverlusts von 9.200 Bäumen in nur fünf Jahren reicht uns das nicht aus“, sagt Benny Krutschinna, Mitglied der Linksfraktion im Rat. „Wir brauchen in der Verwaltung eine Anwältin bzw. einen Anwalt der Bäume.“

Nach dem Konzept der Linksfraktion soll die Ansprechperson nicht lediglich den Auftrag haben, um mehr Verständnis für Baumfällungen zu werben. Stattdessen soll sie sich im Dialog mit Anwohner*innen und allen beteiligten Stellen dafür einsetzen, dass bei Baumaßnahmen auf eine besonders baumschützende Planung und Vorgehensweise geachtet wird – etwa darauf, dass Arbeiten im Wurzelbereich per Hand durchgeführt werden, dass dort keine Baumaterialien und Treibstoffe gelagert werden und so weiter.

„Natürlich ist es manchmal aufwändiger, Schäden zu vermeiden oder diese zumindest anschließend fachgerecht zu behandeln“, sagt Benny Krutschinna. „In der Verwaltung gibt es Leute, deren Hauptaufgabe es ist, für eine möglichst zügige Umsetzung von Baumaßnahmen zu sorgen, und solche, die die Finanzen im Blick haben. Aus diesen Perspektiven erscheinen Fällungen manchmal logisch. Angesichts des riesigen Baumverlusts in den vergangenen Jahren brauchen wir aber eine Stelle, die andere Perspektiven stark macht, und die für innovative Baumschutzlösungen kämpft. Und das geht am besten gemeinsam mit den Anwohner*innen.“«